MORMâNT DE SNAGOV - Derivise Philosophy
Mehr über Mormânt De Snagov
- Genre:
- Black/ Death Metal
- ∅-Note:
- 4.00
- Label:
- Pest Records
- Release:
- 08.07.2013
- Comatose
- Divine Dismemberment
- End Of My Thoughts
- Detrimental Edict
- Abnormities
- Transient Lunar Phenomenon
- The Triumph
Missglücktes Experiment zwischen Death und Black Metal
Der irgendwo zwischen Frankreich und Rumänien ("Snagov" ist eine Stadt in Rumänien) zu verortende Name trügt, die Männer hinter MORMÂNT DE SNAGOV sind Finnen und spielen Black Metal. "Derivise Philosophy" ist der zweite Langspieler des Quartetts, wobei von "Länge" zu sprechen hier eigentlich der blanke Hohn ist, zieht man die 27 Minuten Spielzeit in Betracht.
Die wäre natürlich nur halb so problematisch, wenn hier eine knappe halbe Stunde musikalischen Hochgenusses geboten würde, was aber leider nicht der Fall ist. Die Grundidee stimmt eigentlich: Vorrangig schwedisch geprägte Schwarzwurzelei, ergänzt um eine Prise Death Metal. Es gibt eine zwar etwas leblose, aber saubere und durchaus drückende Produktion und alle Beteiligten wissen ihre Instrumente zu beherrschen (wobei das kein Verweis auf technische IHSAHN-Hochleistung oder ähnliches sein soll).
Doch Stückwerk ist alles, was hier geboten wird. Die eher generischen Elemente, wie z.B. in 'Divine Dismemberment' gefallen zwar, wurden aber auf "Panzerdivision Marduk" schon wesentlich besser zelebriert. Auf der anderen Seite steht der bewusste Stilbruch, der Versuch irgendwie experimentell zu wirken - was nur bedingt gelingt, weil das Songwriting den Hörer nicht bei der Stange zu halten weiß, und damit z.B. der aus durchaus gelungenen Elementen gebastelte Opener 'Comatose' vor allem langweilig wird. Da hilft selbst nicht, dass die Spielzeit der Stücke zum Ende des Albums hin stetig abnimmt, ganz so, als hätte der Komponist vorausgeahnt, dass des Hörers Geduldsfaden immer knapper wird.
Um es kurz zu machen: Dieweil dem Herz noch die rechte Inspiration zu fehlen scheint, sollte sich der Kopf noch ein, zwei Gedanken zu Komposition und Arrangement machen und diese Kombination dann in schlüssigere und vor allem interessante Stücke mit angemessener Spielzeit fügen.
- Note:
- 4.00
- Redakteur:
- Christian Schwarzer