MONOBLOCK - Kinderaugenblicke
Mehr über Monoblock
- Genre:
- Gothic Metal
- Release:
- 19.02.2007
- Rattenmenschenmassen
- Ein Kindertraum
- In der Ruinen hellem Glanze
- Heller noch...
- Rattenspiel
- Kinderaugentränen
- Kinderaugenblicke Teil I
- Kinderaugenblicke Teil II
- Kinderaugenblicke Teil III
- Mein Freund, der Traum (ist tot)
- Hör auf zu weinen!
Kurzfassung des Reviews: Meisterwerk!
Langfassung des Reviews: Für viele ist das Ende des Gothic-Genres nicht mehr weit. Das Grundkonzept existiert schon lange und wurde nur marginal verändert. Mann singt mit Frau unter traurigem Geigengestreiche mit denselben Melancholie-Melodien, für viele war das Genre zu berechenbar. Doch MONOBLOCK war das total egal. Wie dereinst bei NIGHTWISH, denen aufgrund der Stimme von Tarja Turunen häufig die Stilrichtung Gothic Metal attestiert wurde, ist auch bei MONOBLOCK ein großer Teil des Grundgerüstes im Power-Metal-Genre zu finden. Streicherarrangements, harte Gitarren sowie das richtige Gefühl für die Keyboardarrangements, die zu keinem Zeitpunkt störend oder nervend wirken, bilden in Verbindung mit dem Gesang von Stefanie und Franz Steinert die perfektre Symbiose aus der Melancholie des Gothics mit der harten Kraft des Power Metals.
Doch das hätte es ja schon gegeben, wäre also nicht mehr so frisch. Doch im Gegensatz zu den oben angegebenen Kollegen gibt es dazu noch Songstrukturen, die ich so in dem Genre noch nie gehört habe. 'Rattenmenschenmassen' ist hierfür das perfekte Beispiel. Der Song verläuft in so unerwartete Bahnen, wird so variabel und unerwartet gesungen, das ich zu Anfang dasselbe Gefühl hatte wie beim ersten Hören von MASTODONs "Blood Mountain". Verwirrt, aber glücklich. Die Songs gehen zwar trotz allem schnell ins Ohr, aber ich denke, dass das Wort "progressiv" da tatsächlich angebracht ist.
Leider geht es nicht ohne Fehler. Denn obwohl das Album "Kinderaugenblicke" heißt, ist es doch seltsam, wenn Textfragmente aus Kinderhand stammen könnten. Sätze wie "Punkt, Punkt, Komma, Strich - fertig ist das Sonnengesicht" oder "Mein Freund der Traum ist tot" wirken irgendwie stören und machen teilweise die grandiose Atmosphäre des Albums kaputt.
Trotz allem hauen MONOBLOCK den so ziemlich unglaublichsten Brocken des Genres raus, den ich je gehört habe. Es ist einfach erfrischend, wenn in einem Album mehr Emotionen vorkommen: Kraft, die sich unter den vor Hoffnungslosigkeit herunterhängenden Armen steckt, ein Lächeln, das sich unter tieftraurigen Augen bildet, einfach die Vielfarbigkeit der menschlichen Emotionen, all das trägt "Kinderaugenblicke" in sich, und während man noch staunend über das eine Lied nachdenkt, schlägt auch das nächste wieder mit voller Wucht ein und nimmt einen für lange Zeit gefangen.
Anspieltipps: Gesamtwerk
- Redakteur:
- Lars Strutz