MIDNIGHT FRACTURE - The Silence
Mehr über Midnight Fracture
- Genre:
- Metalcore / Nu Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Eigenpoduktion
- Release:
- 21.07.2023
- Break Me
- I'm Fine
- Find Myself Again
- The Silence (Should I Be Saved)
Solider, aber noch ausbaufähiger Einstand der Metalcore'ler aus Alabama.
Unter dem Banner MIDNIGHT FRACTURE haben sich im vergangenen Jahr fünf Musiker aus Alabama zusammengefunden, um gemeinsam ihre Vision von modernem Metalcore auf Tonband zu bannen. Ursprünglich sollte das Ganze dabei ein Soloprojekt von Sänger Leon Craft werden, doch bald schon gesellten sich Gitarrist Brandon Rodgers, Bassist Joseph Carter, Schlagzeuger Dallas Todd und Kevin Joslin (Gitarre) hinzu und machten aus dem Projekt schnell eine komplette Bandbesetzung mit größeren Ambitionen. "The Silence" stellt dabei nun das erste Lebenszeichen der Combo dar und präsentiert insgesamt vier Tracks, die ein recht wechselhaftes Bild hinterlassen.
Warum wechselhaft fragt ihr? Nun, da wäre erst einmal der Opener 'Break Me' anzuführen, der in meinen Ohren seltsam blutleer aus den Boxen wabert. Ob es daran liegt, dass die Produktion jeglichen Druck vermissen lässt und reichlich handzahm daherkommt? Oder ist es eher die Tatsache, dass die Amerikaner pflichtbewusst alle Metalcore-Trademarks abhaken, ohne dabei wirklich so zu klingen, als wären sie Feuer und Flamme für ihre Musik? Ganz genau kann ich den Finger nicht in die Wunde legen, aber das Gefühl der Langeweile überwiegt bei mir angesichts des Openers doch deutlich. Gut, dass 'I'm Fine' im Anschluss schon vielversprechender klingt. Ja, auch hier ist die Produktion weiterhin nicht restlos überzeugend und stellt für meine Ohren den Gesang zu sehr in den Vordergrund, aber in Sachen Songwriting hat der Fünfer nicht nur coole Gitarrenleads im Gepäck, sondern überzeugt vor allem auch mit einer einprägsamen Hookline, die sogar ein wenig Hit-Potential mitbringt.
Ähnliche Höhen erklimmt in der Folge aber nur noch 'Find Myself Again', das mit seinen Synthesizern und einer ganz mächtigen Nu-Metal-Schlagseite dem Metalcore-Gebräu ein paar frische Aspekte hinzufügt und insgesamt recht unterhaltsam daherrockt. Dagegen verliert 'The Silence (Should I Be Saved)' wieder komplett den Faden und verfällt in ähnliche Muster wie die Eröffnungsnummer, wobei hier zumindest die Screams von Fronter Leon noch so etwas ähnliches wie Druck vermitteln, während die suboptimale Produktion angesichts mangelnder genialer Einfälle der Instrumentalfraktion wieder schwerer ins Gewicht fällt.
Zu harsch will ich mit "The Silence" am Ende aber auch nicht ins Gericht gehen, denn immerhin haben wir es hier mit dem ersten Lebenszeichen einer ganz neuen Band zu tun. Als Pluspunkte notiere ich daher auch das vorhandene Potential, das insbesondere in 'I'm Fine' glasklar durchscheint, muss der Band aber auch eine deutliche Nachbesserung bei der auditiven Aufbereitung und dem Abwechslungsreichtum beim Songwriting ins Hausaufgabenheft schreiben. Entsprechend gibt es am Ende auch nur sechs Punkte für einen soliden, aber nicht restlos überzeugenden Einstand.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs