MICHAEL SCHENKER GROUP - Don't Sell Your Soul
Mehr über Michael Schenker Group
- Genre:
- Classic / Hard / Heavy Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- earMUSIC/Edel
- Release:
- 03.10.2025
- Don't Sell Your Soul
- Danger Zone
- Eye Of The Storm
- Janey The Fox
- Can't Stand Waiting
- Sign Of The Times
- The Chosen
- It's You
- Sixstring Shotgun
- Flesh & Bone
- Surrender
Der zweite Frühling des Michael Schenker ist immer noch in vollem Gange.
Es war zwar schon seit längerer Zeit zu bemerken, dass der mittlerweile 70-jährige Gitarrist in blendender Form ist, doch dass dem guten Mann ein dermaßen ertragreicher "zweiter Frühling" beschert sein würde, war keineswegs zu erwarten. Arbeits- und veröffentlichungstechnisch können sich so manche, wesentlich jüngere Formationen einiges abschauen, schließlich hat er in den letzten anderthalb Dekaden neben Scheiben unter dem Banner MICHAEL SCHENKER FEST und MICHAEL SCHENKER'S TEMPLE OF ROCK auch das legendäre MSG-Logo reaktiviert, das auf "Immortal" und "Universal" prangte.
Zuletzt versuchte sich Michael überaus erfolgreich am Thema Vergangenheitsbewältigung und offerierte mit "My Years With UFO" nicht nur die essentiellsten Tracks jener Schaffensphase in neu aufgenommener Version, sondern ging damit auch erfolgreich auf Tournee. Unter anderem war die Mannschaft damit in Wacken zu Gast, wo der Gitarrist bei einer Pressekonferenz obendrein auch ein neues MSG-Album mit dem Titel "Don't Sell Your Soul" ankündigte. Dieses gilt laut Aussage des Saitenkünstlers als zweiter Teil einer Albumtrilogie, beinhaltet im Vergleich zu Teil Eins, dem genannten Dreher mit altem UFO-Material, ausnahmslos brandneue Eigenkompositionen.
Unverändert geblieben für die Fertigstellung des neuen Werks ist das Team, zu dem neben Michael einmal mehr sein mittlerweile langjähriger Songwriting- und Produzentenpartner Michael Voss gehört. Aber auch die zuletzt an seiner Bühnenseite tätigen Bodo Schopf (Schlagzeug), Barend Courbois (Bass) und Steve Mann (Gitarre, Keyboards) waren in die Aufnahmen involviert.
Für den Gesang hat Michael in erster Linie dem bereits bei den legendären UFO-Tracks sowohl im Studio als auch auf der Bühne einen ordentlichen Job abliefernden Erik Grönwall das Vertrauen geschenkt. Abermals zurecht, denn der junge Mann weiß auch bei den aktuellen MSG-Kompositionen zu gefallen. Dennoch hat er den Gesang nicht alleine stemmen müssen. So gibt es in 'Eye Of The Storm' und dem vergleichsweise düsteren 'Sixstring Shotgun' ein erneutes Wiederhören mit Robin McAuley, während bei 'It's You', der auf der Tournee kurzfristig für Erik eingesprungene Dimitri "Lia" Liapakis ein Stelldichein geben darf.
Da die beiden "Michaels" ohnehin schon lange Jahre erfolgreich kooperieren, sollte es auch nicht weiter verwundern, dass auch "Vossi" ans Mikro durfte. Das von ihm eingesungene 'Sign Of The Times' hätte man auf Grund seiner unverkennbaren Stimme durchaus auch als Exponat seiner MAD MAX-Ära halten können, doch das noch markantere Gitarrenspiel macht klar deutlich, wer hier zugange ist und in die Saiten langt. Schenker weiß generell einmal mehr mit zu gleichen Teilen melodiösen wie prägnanten Leads zu imponieren und lässt im Verlauf der Spielzeit mehrmals erkennen, dass sein "Frühling" noch in vollem Gange ist, und wohl noch lange kein Ende finden wird.
Gegen Ende des Albums darf dann neben dem Bandchef auch wieder Erik ins Rampenlicht. So darf der Schwede zunächst bei 'Flesh & Bone' beweisen, weshalb er für die früheren UFO-Tracks eine optimale Wahl darstellte. Besagte Nummer kommt nämlich mit reichlich UFO-Vibes aus den Boxen und scheint ideal für Eriks Stimme zu sein. Aber auch im finalen Doublebass-Monster 'Surrender' macht er sein Sache sehr ordentlich, wie sich auch das feine Gitarrensolo als gelungen erweist.
Man darf also jetzt schon gespannt auf zukünftiges Material aus der Feder des nimmermüden, immer noch höchst motivierten und vor allem vor Ideen offenbar immer noch überschäumenden Michael Schenker sein. Die elf Tracks von "Don't Sell Your Soul" lassen jedenfalls kaum Wünsche übrig, auch wenn die Anzahl an zwingenden Momenten nicht ganz an vergangene Großtaten von MSG herankommt.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Walter Scheurer