METHUSALEM - Unite And Conquer
Mehr über Methusalem
- Genre:
- (Heavy) Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Rock Inc.
- Release:
- 26.03.2010
- Hardrock Showdown
- Go All The Way
- Forever
- Brothers In Arms
- Running In Circles
- Get Ready To Rock
- Thunder
- Lock And Load
- Unite And Conquer
Klassischer Heavy Metal mit viel Licht und Schatten.
METHUSALEM sind Metal. Eindeutig. Nicht unbedingt mit dem Schwert in der Hand und Bärenfell behangen, dafür aber bewegt sich ihr erstes vollständiges Album "Unite And Conquer" leichtfüßig durch alle Bereiche der schweren Musik. Mal klingen die Holländer amerikanisch, mal skandinavisch, dann wieder norddeutsch. Das ist teilweise absichtlich altbacken, augenzwinkernd völlig klischeebeladen, nur um dann auch mal ultra-modern aus den Boxen zu schallen. Eine Vielfalt, die der Band am Ende des Tages vielleicht sogar schaden könnte.
METHUSALEM greifen durchaus gewollt in den Pathostopf, bedienen sich gängiger und wohlerprobter Standards und sind nicht wirklich darauf aus, das (Metal)Rad neu zu erfinden. Die beste Figur machen sie in den schnelleren und kraftvolleren Nummern wie 'Forever', 'Thunder' oder dem hitverdächtigen 'Running In Circles'. Hier sprühen die Jungs nur so vor Energie, Schlagzeuger Jort Visser kann in diesen Momenten seine ganze Klasse ausspielen (sehr stark!) und auch die flinke Soloarbeit der Herren Veenstra und Hoekstra kommt in den melodischen Speed-Metal-Passagen am überzeugendsten zur Geltung. Sänger Harold de Vries scheint sich ebenfalls in diesen rasanten Stücken am wohlsten zu fühlen. Dagegen fehlt es ihm in den ruhigeren und rockigeren Momenten einfach etwas an Ausdruck und Attitüde. So schleppen sich die Balladen 'Brothers In Arms' und das Titelstück (trotz ZAKK-WYLDE-Schlagseite) erheblich langweilig und unspektakulär dahin. Die beiden Rocknummern 'Get Ready To Rock' und 'Lock And Load', die zwar mit netten Mitgröhlrefrains aufwarten und leicht an LORDI erinnern, wollen nicht richtig zünden und wirken arg konstruiert. Davon sollten die Holländer in Zukunft besser etwas Abstand nehmen. Die Eröffnungsstücke 'Hardrock Showdown' und 'Go All The Way' sind rockige, leicht punkige Metalnummern, in denen ebenfalls der Gesang noch etwas mehr an Entschlossenheit zeigen könnte. Wenn Metal, dann richtig und mit letzter Konsequenz.
Die Produktion ist ordentlich, wenn man bedenkt, dass "Unite And Conquer" eigentlich eine Eigenproduktion mit firmentechnischer Vertriebsunterstützung ist, und auch die Aufmachung ist wirklich professionell. Trotzdem werden METHUSALEM es schwer haben, eine genaue Zielgruppe anzusprechen, denn sie dehnen den Begriff Metal doch allzu weit. Unter dem Strich bleibt ein solides Album mit tollen Ansätzen, das sich locker durchhören lässt, die Luft der Achtziger atmet und gelegentlich sogar die Metalkutte im Schrank in Schwingung versetzt. Mehr aber auch (noch) nicht.
Anspieltipps: Running In Circles, Go All The Way, Forever
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Chris Staubach