MAR DE GRISES - Draining The Waterheart
Mehr über Mar De Grises
- Genre:
- Atmospheric Doom Metal
- Label:
- Firebox Records
- Release:
- 16.05.2008
- Sleep Just One Dawn
- Kilómetres De Nada
- Deep-seeded Hope Avant-garde
- Fantasía
- Wooden Woodpecker Conversion
- One Possessed
- Summon Me
- Liturgia: Convite y
Vier Jahre nach "The Tatterdemalion Express" legt das chilenische Quintett MAR DE GRISES mit "Draining The Waterheart" nach vier Jahren ihr zweites Album vor. Acht Tracks lang und mit einer Gesamtspiellänge von über 60 Minuten mischen sich schwermütiger Doom Metal mit Elementen aus Death Metal, progessive Rock und Elektroanteilen und schaffen dabei ein Klangbild, das mehr ist als die Summer seiner Glieder. Dabei ist "Draining The Waterheart" eigentümlich sperrig und nicht eingängig genug, um sich darin zu ertränken, da man beim Hören immer wieder aufgeschreckt wird. Das passiert auch nach mehrmaligem Hören immer wieder. Das alleine schon sorgt dafür, dass der Silberling mehrmals im CD-Spieler rotieren wird.
MAR DE GRISES, was man als "Meer der Grautöne" oder "Meer des Trübsals" übersetzen kann, bieten musikalisch sehr viel auf dem Album. Das Fundament ist "Progessive-Death-Doom" Metal. Darauf setzen sie Gitarrenklänge von teils gewohnter, teil sehr dissonanter Qualität, Drums unterschiedlicher Geschwindigkeit und Dominanz mit Doublebass-Getrampel neben simplen 4/4-Takten und ein bunte Mischung aus allem, was ein Synthesizer an epischen Klängen, aber auch gezielt eingesetzten akustischen Störgeräuschen so zu bieten hat. Der Gesang, teils Spanisch, teils Englisch, wird ähnlich variantentenreich wie auch der Soundkorpus wiedergegeben. So finden sich neben den tiefen Growls, die das Album dominieren, clean vocals ebenso wie heiseres Flüstern. Dazu kommt eine solide Abmischung, die alle musikalischen Elemente gut gegeneinander abgrenzt und stellt.
Das Ganze offenbart seine melancholische Schönheit und verträumte Tiefe in unterschiedlicher Art, weckt vielfältige Assoziationen und versenkt den Geist langsam in traumhaften Gefilden. So ist es, wie der Bandname vermuten lässt, wie ein musikalischer Spaziergang in Grautönen an einem Strand, der mit Bleistift gezeichnet wurde und der hier und dort farblich-akustische Akzente trägt, während das Meer immer wieder anrollt und es nach Salz riecht. Aber hier muss wohl jeder selber seine eigenen Bilder suchen. Das Finden sollte in diesem Album nicht allzu schwer fallen.
Jedem, der etwas mit Doom Metal anfangen kann, sei diese Platte uneingeschränkt empfohlen. Und auch jedem anderen, der nicht nur bei Speed-Thrash abschalten kann, sei ein intensives Hineinhören angeraten, da sich vieles auf der Platte erst bei mehrmaligem Anhören wirklich entfaltet.
Anspieltipps: Kilómetros De Nada, One Possessed, Summon Me
- Redakteur:
- Christoph Maser