MAGIC KINGDOM - Savage Requiem
Mehr über Magic Kingdom
- Genre:
- Epic / Symphonic / Power Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- AFM Records/ Soulfood
- Release:
- 20.03.2015
- In Umbra Mea
- Guardian Angels
- Rivals Forever
- Full Moon Sacrifice
- Ship Of Ghosts
- Savage Requiem
- Four Demon Kings Of Shadowlands
- With Fire And Sword
- Dragon Princess
- Battlefield Magic
Symphonischer Power Metal mit großartiger Fingerakrobatik.
Geduld sollten die Fans des Flitzefingers Dushan Petrossi von jeher mitbringen, denn auch auf Album Nummer Vier musste die Anhängerschaft, wie eigentlich bisher immer, geschlagene fünf Jahre warten. Doch das Ausharren hat sich gelohnt. Mit "Savage Requiem" bietet der Belgier eine Mischung aus Bands der Kategorie RHAPSODY OF FIRE und dem schwedischen Saitenhexer Yngwie Malmsteen. Das nennt sich am Ende des Tages Symphonic-Power-Metal und erfindet das Rad sicherlich nicht neu, hat aber ein paar echt coole Momente, die das Werk zumindest hörbar machen.
Die Gitarrenarbeit von Petrossi ist ein absoluter Hörgenuss und definitiv die Königsdisziplin von MAGIC KINGDOM. Da werden selige Erinnerungen an die besten Zeiten Malmsteens wach ('Rivals Forever'). Das bezieht sich sowohl auf die teils großartigen Riffs wie auch auf die temporeichen Frickeleien. "Savage Requiem" ist definitiv ein Album, bei dem man sich doch tatsächlich auf den jeweiligen Soloteil freut. Wenn auch nicht wirklich neu, sind die Fingerakrobatiken gut gemacht und versprühen richtig gute Laune. Der Einbau des "Götterfunkens" in 'Ship Of Ghosts' ist jedoch so abgedroschen, dass es fast schon wieder gut ist.
Trotz der guten Klampfenarbeit kann die musikalische Gesamtleistung nicht vollends überzeugen. Die vielen finnischen Schunkelrefrains, die handzahmen "oh-oh-oh"-Chöre und die vielen Hoppelparts, was gelegentlich sogar an RUNNING WILD erinnert, wollen nicht wirklich passen und nehmen ein wenig die Fahrt heraus. Einige der Songs ('Full Moon Sacrifice', 'Four Demon Kings Of Shadowlands') wirken überladen, streckenweise zu lang und kopflastig an der Taktiktafel entworfen. Überraschen können die Belgier dagegen mit 'Dragon Princess' und dem Titelsong, bei denen viel Pathos im Spiel ist und viel Klischee von der stählernen Klinge tropft. Sehr gut. Neu-Sänger Christian Palin (ex-ADAGIO) macht einen ordentlichen Job. Trotzdem habe ich das Gefühl, da geht noch mehr und er steht nicht so zwingend im Vordergrund wie er vielleicht sollte. Ein bisschen mehr Attitüde, ein paar mehr Ecken und Kanten könnten dem jungen Mann noch gut zu Gesicht stehen. Gerade wenn er den Gitarrenharmonien gesanglich folgt, klingt das teils emotionslos und kitschig ('Guardian Angels', 'Battlefield Magic'), was zum Glück aber nicht allzu oft vorkommt.
"Savage Requiem" ist somit ein Album, das Liebhaber dieser Art von Musik fast blind kaufen können. Mir persönlich ist es jedoch insgesamt nicht griffig und zwingend genug; verliert sich teils in Standards und Plattitüden. Dazu kommt, dass die Scheibe mit genretypischen Plastiksounds aufwartet, was nicht unbedingt stört, das Ganze aber arg steril wirken lässt. Organisch klingt auf jeden Fall anders. Trotzdem nett und unter dem Kopfhörer sogar durchaus unterhaltsam.
Anspieltipps: Dragon Princess, Rivals Forever, Savage Requiem
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Chris Staubach