LUNATIC AGE - August (The Month Of Misfortune)
Mehr über Lunatic Age
- Genre:
- Rock
- Label:
- SARL PickUp Music / Spectre / Universal
- Release:
- 05.02.2008
- Intro
- Prologue
- A Quoi Bon
- Tout Pour Rien
- King Kong
- Comme Tu Sais
- Sous L'Orage
- Les Mains Dans Les Poches
- Seul
- La Marche
- Le Type De L'Appartement
- Le Grand Sommeil
- August (The Month Of Misfortune)
Auch wenn die Südfranzosen von LUNATIC AGE in ihrem Heimatland schon mindestens einen Radiohit vorweisen können und bei einer Major Company unter Vertrag sind, so haben sie für das restliche Ausland noch einen langen Weg vor sich. Das hängt zum einen an der immer schwerer werdenden Situation für neue Bands und auf der anderen Seite dem hoch anzurechnenden Fakt, dass die Jungs in ihrer Landessprache singen. Genau das macht dann die Sache aber auch interessant.
Die Musik selbst ist in das große Feld der melodischen Rockmusik mit Metal-, Hardrock-, Punk- und Hardcore-Einflüssen einzuordnen. Rein vom Cover her zu urteilen, hätte ich zunächst einmal auf gnadenlosen Hardcore getippt. Da LUNATIC AGE jedoch mit vielen Melodien und sauber arrangierten und gespielten Rock-Songs aufwarten, war ich doch etwas überrascht. Auch wenn die Musik, wie eigentlich immer, nicht wie neu erfunden klingt, so finden sich immer wieder interessante Harmonie-Arrangements. Von der Grundausrichtung kann man vielleicht ältere U2 oder NEW MODEL ARMY, nur mit größerem Aggressionspotenzial, oder auch PARADISE LOST als Vergleich heranziehen. Die Aufnahmen klingen roh und druckvoll, wie eine Rockband eben klingen sollte. Die Gitarren spielen meist verzerrt, dafür aber sehr klar und ohne viele Effekte – wenn, dann Wah-Wah – 16tel-Akkordfolgen, wenn's nach vorne gehen soll. Die Songs sind melodisch und gehen meist gut ab, auch wenn einige Anfänge und wenige Songs ruhig sowie abwechslungsreich (z. B. 'Sous L'Orage') gehalten sind. Das Schlagzeug ist sehr treibend, ohne in die Double-Bass verfallen zu müssen. Der Gesang nervt nicht und befindet sich meist in mittlerer Tonlage, ohne große Tonsprünge zu machen, jedoch immer tonsicher und gefühlsbetont. So klingen auch die geschrienen Passagen immer passend, ohne dass man den Eindruck hätte, jetzt eine Hardcore- oder Grunzkapelle im CD-Player zu haben.
Ausfälle gibt es auf der CD keine, auch wenn 'King Kong' etwas langweilig rüberkommt, und das Niveau ist gleich bleibend hoch. Der ganz große Wurf ist zwar noch nicht dabei, aber trotzdem liegen LUNATIC AGE mit ihrer Scheibe weit über dem Mittelfeld, das in letzter Zeit so veröffentlicht wurde. Ohne es aus eigener Erfahrung zu wissen, bin ich mir sicher, dass diese Band wohl live niemanden enttäuschen wird.
Anspieltipps: A Quoi Bon, Tout Pour Rien, Sous L'Orage, La Marche, August
- Redakteur:
- Tilmann Ruby