LUNARIS - Cyclic
Mehr über Lunaris
- Genre:
- Death/Black Metal
- Label:
- Earache/SPV
- Release:
- 22.03.2004
- Mendacities Of A Corporate Messiah
- I.A.D.
- Lessons In Futility
- Cyclic
- Slaves Of Opinion
- Whnen It Ends
- Casualties Of Piece
- Existence Unveiled
- Altruismens Gravol
- In Nothing
- Mot Natt
Kein Herumgelaber, gleich ab in die Vollen: Steve DiGiorgio (TESTAMENT/SADUS)! Eric Peterson (TESTAMENT/DRAGONLORD)! Asgeir Mickelson (BORKNAGAR/SPIRAL ARCHITECT)! Steinar Sverd Johnson (ARCTURUS)! All diese Musiker geben ein Gastspiel auf "Cyclic". Toll, nicht wahr?
Naja, Namedropping hin oder her, die Norweger LUNARIS konnten für ihr Debüt "...The Infinite..." recht gute Kritiken einheimsen und legen jetzt nach. Dabei bewegt sich die Band im Spannungsfeld aus Black und Death Metal, wobei eine eher progressive Herangehensweise bevorzugt wird. Kein Album also, das man nebenbei beim Abwaschen oder gar Staubsaugen hören sollte, sondern eine CD, die durchaus ein paar mehr Durchläufe braucht, um sich voll zu entfalten.
Allerdings nutzen all die Durchläufe immer noch nichts, der Anfang in Form von 'Mendacities Of A Corporate Messiah' klingt wie mieser Black Metal mit mehr gewollten als gekonnten Blasts. Das liegt aber vor allem an der, sorry, ziemlich luschigen Produktion.
Egal, wie oft ich die Scheibe höre, so manches Mal möchte ich den Produzenten umbringen. Vor allem bei den schnelleren Parts klingt das Schlagzeug flach, ohne Druck und die Becken zerren an den Nerven. Auch die Gitarren haben zwar Biss, etwas mehr Power wäre aber cool gewesen. Dafür sind dann die Keys und der Gesang gut in Szene gesetzt. Der Opener wird nach dem ungestümen Anfang übrigens später ruhiger und atmosphärischer, auch die Midtempoparts können überzeugen.
Hier wird schon die Marschroute für die folgenden zehn Songs deutlich: LUNARIS setzen auf Abwechslung, flechten gerne Details, die man erst später entdeckt, in ihre Musik ein und haben keine Angst vor krummen Wegen. Erstes Highlight ist 'I.A.D.', wo cleaner Gesang gut mit den schnellen Parts sowie den knackigen Riffs harmoniert. Im Gegensatz zum Opener ein eher vertracktes, nichtsdestotrotz gutes Lied. Der aggressive Titelsong bewegt sich im Midtempo, wobei es auch mal schneller wird und vor allem die Gitarristen zu beeindrucken wissen.
Sehr gut ist auch 'Casualties Of Piece', das ruhig beginnt, sich dann den Weg freiblastet, um später schön zwischen Death- und Black-Metal-Versatzstücken zu pendeln. Auch die dezent eingesetzten Keys klingen ziemlich gut und vor allem originell, das trifft aber eigentlich auf "Cyclic" als Ganzes zu. Bei dem längsten Stück des Albums, 'Altruismens Gravol', ziehen sich ruhigere Parts durch den gesamten Song, der sich nach dem Akustikanfang stetig steigert, in Blastbeats mündet und mit raffinierten Keyboardmelodien glänzt. Das ganz klare Highlight des Albums!
Aber insgesamt gesehen gibt es eh keinen wirklichen Ausfall, vom ersten bis zum letzten Ton fesseln LUNARIS den Hörer mit ihren Ideen. Da die Norweger auch wissen, wann es mal gradlinig zugehen muss und jedwede Frickeleien konsequent vermeiden, ist das Album auch für Leute interessant, die komplexere Sachen sonst nicht so mögen.
Einziger, wenn auch gravierender Nachteil ist die Produktion, die das Hörerlebnis doch nachhaltig trübt. So ist "Cyclic" zwar spannend, recht originell und gut, aber hier wäre noch einiges mehr drin gewesen...
Anspieltipps: Altruismens Gravol, I.A.D., Cyclic, Casualties Of Piece.
- Redakteur:
- Herbert Chwalek