LUCIFER'S CHILD - The Wiccan
Mehr über Lucifer's Child
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Dark Essence Records /Soulfood
- Release:
- 25.09.2015
- Hors de Combat
- A True Mayhem
- Spirits Of Amenta
- He, Who Punishes and Slays
- King ov Hell
- The Wiccan
- Lucifer's Child
- Doom
Luzifers jüngstes Kind ist schwarz.
Der Herr Luzifer hat Hochkonjunktur. LUCIFER, LUCIFERIAN LIGHT ORCHESTRA, LUCIFER’S FRIEND und LUCIFER WAS sind alles Namen, die momentan durch die Retro- und Okkult-Rock-Szene geistern. Zeit also, dass der Gehörnte mal etwas anderes auf die Lauscher bekommt. LUCIFER'S CHILD ist nämlich eine Black-Metal-Band, die auf einer Fusion von ROTTING CHRIST (George Emmanuel) und NIGHTFALL (Stathis Ridis) fusst. "The Wiccan" ist nun ihr Debüt und dieser Erstling fetzt.
Black Metal ist eigentlich die einzige der "reinen" Metal-Spielarten, die mich noch nachhaltig mitreißen kann. Wo auf mich vieles im traditionellen Bereich heutzutage ein wenig phlegmatisch und bewegungsarm wirkt, geht mir bei Truppen wie ISVIND oder GEHENNA sofort einer ab. Ein Riff, ein treibender Beat, eine simple Melodie, ein räudiger Schrei, komischerweise funktioniert das mit Black Metal immer wunderbar. Zappeln, headbangen im Wohnzimmer, und die Lust, endlich mal wieder den Schweinehund rauszulassen, sind die logische Folge. Und wozu kann man dies schöner tun als zu so prächtigen Song-Titeln wie 'A True Mayhem', 'He, Who Punishes And Slays', 'King Ov Hell' oder schlicht und einfach 'Doom'?
Besonders stark bei LUCIFER'S CHILD ist das Gekeife von Marios Dupont, der wie eine Mischung aus einem extrem anpissten KREATOR-Mille mit einem Extra-Schuss Verzerrung auf der Stimme und Mortuus von MARDUK klingt. Im Vergleich zu letzteren geht es musikalisch aber schon ein wenig filigraner und gesitteter zu, denn die Band legt auch viel Wert auf Atmosphäre und streut immer wieder doomige und spirituelle Parts ein. Dazu agiert man zumeist im groovigen Midtempo, was den Sound bisweilen ein wenig in die Nähe von UNLEASHED rückt. Ich finde LUCIFER’S CHILD im Vergleich aber deutlich frischer, mitreißender und variantenreicher als die eher kalkulierend agierenden Schweden.
Ihr seht schon an den vielen Namen, die hier fallen, so richtig sortieren lässt sich LUCIFER'S CHILD nicht und das ist genau das Gute. Ich hoffe doch schwer, dass der ein oder andere aufgeschlossene Schwarzheimer diese Griechen mal ancheckt. Ich habe beim Hören nämlich immer das Gefühl, der Leibhaftige würde gleich durch den Boden brechen und mit seinen Klauen nach mir greifen, egal ob die Griechen nun rasend schnell oder schleppend langsam spielen. Kann man einer Black-Metal-Band ein besseres Kompliment machen?
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Thomas Becker