LOVE LIKE BLOOD - Enslaved & Condemned
Mehr über Love Like Blood
- Genre:
- Gothic Rock
- Love Kills
- Cry Out
- Dying Nation
- Slow Motion
- The River
- 7 Seconds
- The Silver Shot
- Passionate
- Violation
- Bleeding
- Like A Bird
- Remember
Love Like Blood, mit ihren 12 Jahren Bandgeschichte DIE Urväter des deutschen Gothic Rock, liefern nun nach ihrem letzten Album "Snakekiller" ihr neuestes Werk "Enslaved & Condemned" ab, welches unter viel Aufwand und produziert von Simon Efemey (der schon mit Paradise Lost, Pantera, Amorphis und Helmet zusammenarbeitete) in England das Licht der (Musik-)Welt erblickte.
Schon der Opener "Love Kills" zählt meiner Meinung nach zu den besten Stücken des Albums: Dem mit Keyboardklängen unterlegtem gesprochenem Intro von Yorck Eysel folgt ein echter Hammersong mit eingängigen Riffs und einem Refrain, der sich schon bald im Ohr festsetzt, zudem schafft es Yorcks düsterer Gesang, eine einmalige Atmosphäre zu erzeugen. Das wiederum mystische Keyboardoutro von Bruder Gunnar Eysel rundet den Song schließlich perfekt ab.
Das nachfolgende "Cry Out" setzt hingegen mehr auf verzerrte Gitarren und einen treibenden Rhythmus und kann somit seinem Vorgänger nicht das Wasser reichen, es mangelt an Abwechslung und Eingängigkeit.
Mit "Dying Nation" folgt die erste Ballade des Albums, wobei mich Yorcks Gesang hier stellenweise ein wenig an Dave Gahan von Depeche Mode erinnert.
Wer sowieso eher auf die Balladen von Love Like Blood steht, ist auch mit der Coverversion von "7 Seconds", welches vor einigen Jahren Youssou N'dour und Neneh Cherry sehr erfolgreich zum Besten gaben, gut bedient: Dem Stück, das jeder bei Reinhören bestimmt sofort wiedererkennen wird, werden hier neue Stärken abgewonnen, es erscheint kraftvoller durch die gute Gitarrenarbeit und Yorcks Stimme paßt ebenfalls klasse zum Song.
Treibendere Songs wie "The River" oder "The Silver Shot" enttäuschen mich da eher ein wenig, da diese irgendwie abgespult klingen und es auch wie bei "Cry Out" an dem gewissen Etwas mangelt.
"Passionate", eine weitere Ballade, überrascht mit einem schon fast swingenden Baß, wobei ich aber auch hier leider sagen muß, daß der Song, trotz rockigem gitarrenlastigen Refrain nicht so recht zünden will.
Jedoch gelingt Love Like Blood mit "Bleeding" wieder ein vergleichsweise positiver Song: Treibend, mit guter Gitarrenarbeit ausgestattet und natürlich Yorcks unverkennbarer Stimme hebt er sich qualitativ deutlich von seinen schwächeren Vorgängern ab.
Mit "Remember" ist schließlich ein wunderbares Stück zum Finale der Platte gelungen: Eingängig wie der Opener "Love Kills", nur mit dem Unterschied, daß hier wieder eine Ballade zum Zuge kommt (diese scheinen auf "Enslaved & Condemned" eh die große Stärke von LLB zu sein), wird dem Album so ein richtiger "Rahmen" verpasst.
Fazit: Ein rundes solides Album mit seinen Stärken und Schwächen, an dem jeder LLB-Fan (und der, der es noch werden will) bestimmt trotzdem seine Freude haben wird. Vielleicht hätte ein bisschen mehr Experimentierfreudigkeit hier und da nicht geschadet, aber nichtsdestotrotz kann ich LLB zu ihrem neuen Werk nur beglückwünschen.
Anspieltips: Love Kills, 7 Seconds, Remember
- Redakteur:
- Kathy Schütte