LOUI VETTON - Feeding The Wrathbird
Mehr über Loui Vetton
- Genre:
- Crossover / Modern Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Long Beach Records
- Release:
- 02.10.2015
- The Wrathbird
- Keep Your Coins
- No Good Deed
- RE: Solutions
- Godfathers & Puppeteers
- The Honorable Mistress
- Sugar Coated Skulls
- The Transparent Sheep
- The Wicked Witch
- New Shores
- Done
Ska, Jazz, Hardcore - ein wilder Mix!
Seit mehr als zehn Jahren steht LOUI VETTON bereits auf deutschen Bühnen, hat inzwischen mehr als 200 Shows abgerissen, den großen Sprung aber trotz eines sehr eigenwilligen Stilmixes bislang noch nicht geschafft - oder vielleicht gerade deswegen? Auch auf dem neuen Longplayer mischt die Band punkige Crossover-Arrangements mit Elementen aus dem Ska-Bereich, hat auch ein paaar Jazz-Bläser am Start, prescht umgekehrt aber auch in den Hardcore-Sektor vor. Vieles scheint erlaubt auf "Feeding The Wrathbird", von Homogenität ist dementsprechend aber nicht immer eine Spur zu entdecken. Und das ist womöglich auch der Stolperstein, über den die Band sich ein weiteres Mal hinlegt.
An sich sind die elf Stücke von "Feeding The Wrathbird" spannend und interessant. Die Band widersetzt sich üblichen Songwriting-Konventionen und fährt damit nicht schlecht. Wenn beispielsweise ein Fast-Forward-Riff in 'The Transparent Sheep' auf einen soliden Hardcore-Groove trifft und darüber hinaus dann auch noch etwas Rockabilly-Atmosphäre aufkeimt, dann hat das irgendwie schon etwas. Und auch der Indie-Rock-Sound von 'The Wrathbird' und 'The Honorable Mistress' geht gut rein, unabhängig davon dass die Arrangements hier und dort etwas verquer sind. Aber es sind Nummern wie 'No Good Deed' und 'Godfathers & Puppeteers', deren sehr eigensinnige Dynamik Rätsel aufgeben. Hier geht der Band der Schwung verloren, hier will man vor lauter Experimentierfreude zu viel, und am Ende bleiben zwei typische Skipper, die man sich beim Albumdurchlauf gerne auch mal spart.
Doch das ist noch nicht alles: Wenn Hardcore auf Big-Band-Flair trifft, wirkt das Ganze auf Dauer befremdlich, weil die Kontraste nicht ganz so gut ausgearbeitet sind. Das Überraschungsmoment bleibt zwar auf Seiten von LOUI VETTON, die Durchschlagskraft wird aber gelegentlich von einer unsanften Handbremse dezimiert.
Sicherlich muss man hervorheben, dass die Herrschaften etwas Eigenständiges produzieren und um Innovationen bemüht sind. Am Ende landet man aber nicht immer auf den Punkt, sondern hinterlässt gelegentlich unbeantwortete Fragen. Es spricht nichts dagegen, sich das spezifische Gebräu von LOUI VETTON respektive "Feeding The Wrathbird" einzuverleiben; aber nicht alles fruchtet, was die Truppe hier eingepflanzt hat!
Anspieltipps: The Honorable Mistress, The Transparent Sheep
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes