LOST WORLD BAND - The Dawn
Mehr über Lost World Band
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eigenpressung (Samum Publishing) / Just For Kicks
- Release:
- 17.01.2025
- Majesticloud
- So Close To Sunlight
- Cogs Of Memory
- Train To Paradise
- The Flight Of The Metal Bumblebee
- Forevermore
- Pterodactyl Hunt
- Let It Pass
- Paganini Blues
- The Dawn
Faszinierende Neueinspielung eines progressiven Klassikers aus dem Jahre 1996.
1996 erschien der Langspieler "The Dawn" der vormals als Quartett musizierenden russischen Progger LOST WORLD, die sich später in LOST WORLD BAND umbenannten. Jetzt beehren die Herren uns mit einer Neueinspielung ihres Klassikers, wobei die damaligen Aufnahmen der Flöten erneut verwendet wurden. Der Kern der Band besteht aus dem Dreigestirn Vassili Soloviev (Flöte), Multiinstrumentalist Andy Didorenko (Geige, Gitarre, Bass, Hintergrundgesang, Percussion) und Alexander Akimov (Keyboards). Andy Didorenko und Alexander Akimov sind auch für die sehr gelungene Produktion verantwortlich. Weitere Musiker komplettieren das Line-up: Brian Paley (Gesang), Kelly O (Trompete), Manuel Trabucco (Saxofon) sowie drei Schlagzeuger (Francesca Pratt, Glenn Welman, Jordan Mcqueen). Da ich mit den ursprünglichen, nicht sehr verbreiteten Aufnahmen zugegebenermaßen nicht vertraut bin, beschränke ich mich im Folgenden auf vorliegende Neueinspielung.
"The Dawn" kann mit einer beeindruckenden Vielfalt an Stilen und kompositorischen Finessen aufwarten. Atmosphärisches findet sich ebenso wie komplexe Prog-Kompositionen, verträumt Melodisches und Sinfonisches. Auch Elemente aus Klassik, Jazz und Fusion werden gekonnt integriert. Das macht das Album zu einem sehr kurzweiligen Hörgenuss, zumal das musikalische Können aller Beteiligten außer Frage steht und auch der Gesang höchstes Lob verdient. Es gibt keinen überflüssigen Ton, keine ausufernden Schlenker und in gut 36 Minuten schreckt man aus der andächtigen Stimmung auf, denn dann ist das Album bereits zu Ende. Sofort bekommt man Lust auf einen weiteren Hördurchgang.
Nie hat man den Eindruck, dass nicht zusammengehörige Dinge künstlich zusammengewürfelt wurden. Trotz der vielen Einflüsse und Stile klingt das Album immer homogen und einem höheren Plan folgend. LOST WORLD BAND kann übrigens auch humorvoll: Beim Instrumental 'The Flight Of The Metal Bumblebee' zeigt sich die Band von ihrer rockigen Seite. Ich interpretiere das Stück auch als eine Art Hommage an Joey DeMaios Parforceritt auf dem Bass beim grandiosen 'Sting Of The Bumblebee'. Als jemand, der von Dinosauriern fasziniert ist, gefällt mir ein Titel wie das ebenfalls rockige 'Pterodactyl Hunt' ganz ausgezeichnet. Ein Exemplar dieses Flugsauriers ist übrigens auf der Innenklappe des CD-Digipacks zu bewundern. Auch die Klassik-Anverwandlung 'Paganini Blues' lässt erkennen, dass die Musiker hier mit Spaß zu Werke gehen. Da ich von Brian Paleys Stimme sehr angetan bin, möchte ich die Songs mit Gesang wie 'So Close To Sunlight', 'Train To Paradise' oder 'Forevermore' besonders hervorheben.
"The Dawn" ist ein exzellent komponiertes und sehr abwechslungsreiches Album mit einer hervorragenden musikalischen Performance. Auch die transparente Produktion lässt keine Wünsche offen. Diese Neueinspielung wird hier noch häufiger laufen – keine Frage.ge.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Jens Wilkens