LONELY KAMEL - Blues For The Dead
Mehr über Lonely Kamel
- Genre:
- Blues Rock / Stoner
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Record Heaven / Transubstans
- Release:
- 28.01.2011
- A Tale Of A Madman
- Green Eyed Woman
- Wasted Time
- Stick With Your Plan
- Lady Mushroom
- A Million Years From Home
- No More Excuses
- Blindfolded
- The Boys
- The Trip
Staubtrockener Stoner Blues!
Auch wenn Oslo fernab jeglicher Wüstenregionen angesiedelt ist, scheint der Klang der Palm Springs'schen Heavy-Rock-Szene seinen Weg in den europäischen Norden gefunden zu haben. Die Herrschaften von LONELY KAMEL haben jedoch erst mit dem aktiven Banddasein den Start gewagt, als die Heavy-Rock-Szene samt ihrer namhaften Protagonisten langsam aber sicher wieder in der Versenkung verschwanden. Anno 2006 gegründet, versucht sich das Quartett an einer bluesigen Variante des klassischen Wüstenstaubs - und schlägt sich dabei mehr als wacker.
Das nunmehr zweite Album "Blues For The Dead" ist dementsprechend eine sehr ausgewogene Mischung aus modernen Blues-Harmonien und teils recht eingängigen Grooves. Die Band erinnert stellenweise an die Kritikerlieblinge von ORANGE GOBLIN, dehnt die inspirativen Elemente jedoch bis zu Klassikern wie Hendrix und CREAM, ohne dabei bewusst in ein Retro-Schema der Allerweltssorte zu verfallen. Gerade in den ersten Minuten wird man von den wuchtigen Riffs und der gleichermaßen sehr idyllischen Atmosphäre regelrecht erschlagen und baut sich Schritt für Schritt sein trautes Heim um die feinen Gitarrensounds der Norweger. "Blues For The Dead" überzeugt unterdessen mit einigen feinen Hooks, die sofort den Zugang erleichtern, aber eben auch nicht nach einer bewährten Masche kreiert werden.
Das ist schließlich auch der Punkt: Die Scheibe klingt vertraut, bleibt aber unverbraucht, und selbst wenn hier und dort sehr bekannte Elemente warten und die Einflüsse offensichtlich bleiben, ist man mit Vergleichen und Schubladen vorsichtig - sie sind nämlich im Großen und Ganzen kaum angebracht!
Zum Ende hin stellen sich lediglich einige Längen ein, die auf die mangelnde Variation zurückzuführen sind. Hier und dort wären ein paar forschere Breaks angebracht gewesen, um den Fluss weiter harmonisch zu gestalten und kein Einerlei zuzulassen. Letzteres bleibt aber in den letzten drei Songs nahezu unvermeidlich, zerstört den guten Gesamteindruck von "Blues For The Dead" aber nur minimal. Stoner-Liebhaber mit Hang zum Blues wissen daher hoffentlich, wo sie ein Ohr riskieren sollten...
Anspieltipps: Green Eyed Woman, Lady Mushroom
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes