LODY KONG - Dreams And Visions
Mehr über Lody Kong
- Genre:
- Thrash Metal / Hardcore
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Mascot Label Group
- Release:
- 25.03.2016
- Chillin', Killin'
- Dreams And Visions
- Kreative Center
- Pig In The Pen
- Rumsfield
- Smashed And Blasted
- Some Pulp
- The Dangerous Quest
- Topaz
- Venomous Kool-Aid
Solides Debüt der beiden Cavalera-Söhne und ihrer aktuellen Band.
So langsam ist es ja eine regelrechte Dynastie, die sich die Familie Cavalera im Metal-Sektor aufgebaut hat. Alles begann mit den Brasilianern SEPULTURA, bei denen Max und Igor Cavalera gemeinsam dem Thrash Metal ihren Stempel aufgedrückt haben. Nach seinem Ausstieg verfolgte Max dann vorerst alleine bei SOULFLY seine musikalische Vision von weltoffenem Metal, bevor die beiden Brüder gemeinsam mit dem Projekt CAVALERA CONSPIRACY zu ihren musikalischen Wurzeln zurückkehrten. Das allein würde sicher noch nicht für eine Dynastie reichen, doch nun stehen mit Igor jr. und Zyon zwei Söhne von Max in den Startlöchern, um mit ihrer Band LODY KONG und dem Debütalbum "Dreams And Visions" das Musik-Business zu erobern.
Musikalisch fällt der Apfel dabei nicht besonders weit vom Stamm, denn die beiden Jungs können auf ihrem ersten Langspieler zu keiner Zeit die familiären Bande leugnen, die sich vor allem in einer Vorliebe für rasante Thrash-Metal-Riffs und agressive Vocals äußern. Dementsprechend lässt sich das Material auf "Dreams And Vision" irgendwo zwischen SOULFLY und CAVALERA CONSPIRACY einordnen, wobei stellenweise die Einflüsse aus Hardcore und vor allem Sludge bei den Sprösslingen noch deutlicher zum Tragen kommen als bei Max und Igors Projekten.
Besonders macht sich das bei den Vocals bemerkbar, die zumindest bei den ersten Tracks der Scheibe ein wenig wie ein Fremdkörper wirken. Während die Gitarren nämlich ganz klar auf Thrash Metal gebürstet sind, schreit Igor jr. in bester Hardcore-Manier seine teils persönlich, teils politisch gefärbten Texte heraus. Das ist nicht nur eine gewöhnungsbedürftige Kombination, sondern trübt zumindest für mich auch den gesamten Eindruck der Scheibe, denn auch nach mehreren Durchläufen will der Gesang nicht so recht zur übrigen Musik passen. Ärgerlich ist das Ganze, weil die Jungs ansonsten musikalisch eine blitzsaubere Performance abliefern. Die Gitarren-Riffs sind fett und auf den Punkt eingespielt, während Zyon am Schlagzeug in Sachen Präzison und Kreativität seinem Onkel Igor Konkurrenz macht. Einzig beim Songwriting kann die junge Truppe von den Eltern noch einiges lernen, denn auch wenn mit dem Titelsong 'Dreams And Visions', dem wild rockenden 'Smashed And Blasted' oder dem groovenden 'Topaz' durchaus einige Höhepunkte vorhanden sind, so bleiben doch auch viele der Songs im guten Mittelmaß stecken. Dementsprechend würde ich auch bezweifeln, dass die Truppe ohne den großen Familiennamen auf Anhieb einen Vertrag bei der Mascot Label Group bekommen hätte, dafür ist das Material auf "Dreams And Visions" einfach noch nicht ausgereift genug.
Bis die Söhne eines Tages in die Fußstapfen ihres Vater treten können, wird es somit wohl noch ein paar Jährchen dauern. Potential hat die junge Truppe aus Phoenix aber auf jeden Fall, nur müssen sie gerade beim Songwriting noch eine Schippe drauflegen, um mit ihren Genre-Kollegen mithalten zu können. Thrash-Maniacs, die sich auch mit einigen Hardcore-Einflüssen anfreunden können, dürften mit dem Debüt jedoch trotzdem ihre Freude haben, zumindest bis eines der Cavalera-Schlachtschiffe wieder mit einem neuen Release um die Ecke kommt.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs