LOCK UP THE WOLVES - The Dark Ride
Mehr über Lock Up The Wolves
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 29.04.2023
- Bitter Path Of Fate
- The Dark Ride
- Citadel Of Learning
- Bringing Salvation
- Creating A God
Solider Einstand der Melo-Deather aus Kanada.
Es ist fast schon umheimlich, wie schnell THE HALO EFFECT einen bleibenden Eindruck in der Melodic-Death-Szene hinterlassen hat, denn schon jetzt nennen beispielsweise die kanadischen Newcomer LOCK UP THE WOLVES die neue Göteborg-Supergroup als Einfluss für ihre Musik. Das Trio, das aus Benoit Chapados (Gitarre, Gesang), Patrick Gauvin (Bass) und Schlagzeuger Bashir Dahrieh besteht, legt dabei dieser Tage mit der EP "The Dark Ride" sein Debüt vor, das insgesamt fünf Songs präsentiert.
Neben den bereits genannten neuen Göteborg-Helden nennen die Kanadier ebenso DARK TRANQUILLITY, IN FLAMES und DEVILDRIVER als primäre Einflüsse für ihre Musik, was insgesamt doch eine durchaus interessante Mischung verspricht. Selbiges Versprechen wird vom Opener 'Bitter Path Of Fate' auch prompt eingelöst, denn angefangen bei den typischen Gitarrenharmonien, über leicht thrashige Riffs bis hin zu spannenden Leads hat die Nummer alle Trademarks im Gepäck, die der Anhänger oder die Anhängerin des Genres hören möchte. Eines ihrer Idole haben die Drei aber ganz offensichtlich bei der Aufzählung vergessen, denn die Handschrift der Finnen CHILDREN OF BODOM ist praktisch quer durch die EP hinweg zu hören. Sei es in den sehr dezent eingebauten Keyboards und Orchester-Crescendos oder den Thrash-Metal-Stakkato-Riffs, Alexi Laiho scheint bei Gitarrist Benoit einige deutiche Spuren hinterlassen zu haben.
Die größte Achillesferse des Openers bleibt aber das Fehlen einer echten Hookline, was allerdings vom folgenden 'The Dark Ride' und 'Citadel Of Learning' prompt ausgebessert wird, bei denen die Kanadier für die Refrains kurzerhand zu Klargesängen greifen, die so auch in einer Power-Metal-Kapelle eine gute Figur machen würden. Was sich im ersten Moment nach einem Fremdkörper anhört, entpuppt sich allerdings schnell als durchaus interessante stilistische Wendung, die LOCK UP THE WOLVES eine gewisse Eigenständigkeit verpasst. Selbige hat das Trio auch durchaus nötig, denn gerade die Gitarrenarbeit ist in meinen Ohren über die Spielzeit der EP hinweg doch etwas zu gleichförmig und lässt vor allem bei den Leads immer wieder die letzte Finesse vermissen, die im Melodic Death eigentlich fast schon ein Muss ist.
Insgesamt reißt mich "The Dark Ride" in seiner Gesamtheit so auch nicht komplett aus den Socken, auch wenn mich einzelne Momente immer wieder aufhorchen lassen. Als Debüt geht die EP dennoch vollkommen in Ordnung, vor allem auch, weil eben doch immer wieder das Potential des Dreigestirns durchschimmert, das die Jungs mit etwas mehr Erfahrung zu einer sehr spannenden Ergänzung des Melo-Death-Sektors machen könnte.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs