LIVING DEATH - Metal Revolution
Mehr über Living Death
- Genre:
- Thrash Metal
- Label:
- Shark Records
- Killing Machine
- Grippin´ A Heart
- Rulers Must Come
- Screaming From A Shambles
- Intro
- Shadow Of A Dream
- Panic & Hysteria
- Road Of Destiny
- Deep In Hell
- You And Me (Live, 1984)
- Living Death (Live, 1984)
- Bloody Dance (Live, 1984)
- My Victim (Live, 1984)
- Nightline (Live, 1984)
Gehe ich recht in der Annahme, dass der Großteil von euch zwar Bands wie SODOM, KREATOR und DESTRUCTION kennt (okay, gerade diese drei Bands sind ja noch aktiv und haben im letzten Jahr durchwegs gute Platten veröffentlicht), aber mit Namen wie DEATHROW oder ASSASSIN könnt ihr schon nicht mehr viel anfangen?!? Und ähnlich wird es sich wahrscheinlich auch mit LIVING DEATH verhalten, die Mitte der Achtziger Jahre in der Thrash Metal-Szene durchaus zu den Vorreitern zu zählen waren... Doch zum Glück gibt es ja noch Shark Records - nachdem sie bereits das Debüt "Vengeance Of Hell" wiederveröffentlicht haben, haben sie nun auch das großartige Zweitwerk, "Metal Revolution", ausgegraben.
LIVING DEATH steigen mit dem pfeilschnellen "Killing Machine" in das Album ein, und dabei ist der Songtitel Programm, da die Jungs mit ihren gnadenlosen Riffs alles in Schutt und Asche legen. Trotz des hohen Tempos und der enormen Power besitzt dieser Song aber auch eine melodische Komponente, die ihm eine gewisse Eingängigkeit verleiht. Etwas gewöhnungsbedürftiger ist dagegen der eher hohe, kreischige Gesang von Toto, auch wenn gerade dieser das Markenzeichen von LIVING DEATH war. "Grippin´ A Heart" ist dann nicht mehr ganz so brachial wie der Opener, obwohl natürlich auch dieser Song von den zackigen Gitarrenriffs lebt. Immer wieder wird hier auch das Tempo variiert, aber allzu simple Songstrukturen sollte man LIVING DEATH sowieso nicht unterstellen. Mit "Rulers Must Come" folgt dann sogar ein Midtempo-Stampfer, der aber natürlich auch auf kraftvollen Gitarrenriffs basiert, und aufgrund des sehr prägnanten Chorus bleibt gerade dieser Song schnell im Ohr hängen. "Screaming From A Shambles" ist im Wesentlichen ein ziemlich treibender, rifflastiger Song, der aber in den Instrumentalteilen wieder mit Breaks und schnellen Gitarrenläufen aufwarten kann. Die für Thrash-Verhältnisse fast schon komplexe Songstruktur macht diesen Song zu einem Highlight von "Metal Revolution". Es kommt dann ein kurzes "Intro", auch wenn für dieses melodische Instrumentalstück an dieser Stelle "Intermezzo" besser gepasst hätte. In jedem Fall leitet es in den nächsten Song über, nämlich "Shadow Of A Dream". Hier geben LIVING DEATH wieder richtig Gas, und vor allem der Gesang von Toto strotzt mal wieder nur so vor Aggressivität. Auch "Panic & Hysteria" gehört in die Klasse der Riff-Gewitter, und wer mit dem hier dargebotenen energiegeladenen Metal in Reinform nicht klarkommt, der kann schon mal panische oder hysterische Zustände bekommen - hier wird schließlich gerockt und nicht gepost! "Road Of Destiny" beginnt mit einem längeren Instrumentalteil zunächst recht melodisch, doch mit dem einsetzenden Gesang ist die gewohnte Aggression wieder voll da, ohne jedoch das musikalische Element aus den Augen zu verlieren. Den Abschluss des eigentlichen Albums bildet "Deep In Hell", das in typischer LIVING DEATH-Manier aus den Boxen kracht. Doch auch hier können die Jungs nochmal ziemlich eindrucksvoll unter Beweis stellen, dass sie durchaus mit ihren Instrumenten umgehen können - immer wieder werden Breaks eingestreut und sowohl das Tempo als auch der Rhythmus variiert.
Aber jetzt stellt sich natürlich die Frage, was die Neuauflage denn gegebenenfalls von der ursprünglichen "Metal Revolution"-Scheibe unterscheidet. Nun, zum einen wurde etwas an der Soundqualität herumgebessert, so dass die Songs eine ganze Ecke kraftvoller aus den Boxen dröhnen, und zum anderen wurden auch noch eine ganze Reihe an Bonus-Tracks auf die CD gepresst. So sind mit "You And Me", "Living Death", "My Victim", "Nightline" und dem bisher unveröffentlichten "Bloody Dance" gleich fünf zusätzliche Songs enthalten, die allesamt 1984 live mitgeschnitten wurden. Das hört man den Songs natürlich an, aber dadurch wird ein hoher Authenzitätsfaktor erreicht, und man fühlt sich gleich 18 Jahre zurückversetzt. Man muss mit dem Begriff ja schon etwas aufpassen, aber diese Aufnahmen sind auf alle Fälle Kult!!!
"Metal Revolution" ist ja an sich schon ein ziemlich gutes Album, aber in der nun vorliegenden Neuauflage ist es nahezu unschlagbar. Und deshalb gibt es eigentlich (fast) keinen Grund, dass man sich diese Scheibe nicht zulegen sollte. Zumindest sollte sich nun jeder, der "Metal Revolution" noch nicht gehört hat, schleunigst auf die Socken machen und diese Platte antesten - wer es nicht tut, dem kann wohl nicht mehr geholfen werden?!? ;-) Also, worauf wartet ihr...
Anspieltipps: Killing Machine, Rulers Must Come, Screaming From A Shambles
- Redakteur:
- Martin Schaich