LIVE - V
Mehr über Live
- Genre:
- Alternative-Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Intro
- Simple Creed
- Deep Enough
- Like A Soldier
- People Like You
- Transmit Your Love
- Forever May Not Be Long Enough
- Call Me A Fool
- Flow
- The Ride
- Nobody Knows
- OK?
- Overcome
- Hero Of Love
Das Warten hat ein Ende! Nach dem mit Hits gespicktem, großartigem Album "The Distance To Here" von 1999, beehren uns die Könige der alternativen Rock-Musik endlich wieder und legen ihr neues – schlicht "V" betiteltes – Album vor. Und dieses hält einige Überraschungen parat.
Erinnert das Cover noch an eine einstige Metal-Legende, so denkt man beim kurzen "Intro" eher an Acts wie AIR oder RADIOHEAD.
Das folgende "Simple Creed" zeigt die Band um den charismatischen Frontmann Ed Kowalczyk erstaunlich experimentierfreudig. Rockt der Song zu Beginn noch in bewährter Manier und dynamisch los, gibt es gegen Ende eine Rap-Einlage von TRICKY zu hören. Und – welch Wunder – diese stört gar den Song nicht, sondern sorgt für einen positiven Aha-Effekt.
Der Beginn von "Deep Enough" überrascht mit ungewöhnlichen, leicht rap-artigen Vocals von Ed und einer abgefahrenen Gitarrenarbeit von Chad Taylor. Überzeugt dann aber mit einem brillanten Chorus, der sich sofort ins Ohr fräst und dort dann nicht mehr raus kommt. Toll!
Bei "People Like You" wird man vom recht wütenden Text im Chorus verblüfft, den Ed auch entsprechend vorträgt und am Ende von einem Chor veredelt wird.
Das vom "Mumie 2"-Soundtrack bekannte "Forever May Not Be Long Enough" erinnert dann von der Atmosphäre her ein wenig an die letzten beiden Alben der TEA PARTY und entpuppt sich dabei nach einigen Durchläufen als absoluter Ohrwurm.
"Call Me A Fool" ist eine warme, schöne von Akustikgitarren und Hammond-Orgel begleitete Ballade.
"Flow" ist sehr rockig und dynamisch und hätte damit noch am ehesten auch auf das letzte Album gepasst. Versehen mit tollen Melodylines und streckenweise zweistimmigem Gesang, bleibt der Song recht zügig in den Lauschern hängen und würde auch eine gute Single abgeben.
Beim mit einer Sitar veredelten und dadurch orientalisch anmutenden "The Ride" stehen einmal mehr THE TEA PARTY Pate, wenn auch hier eher die ersten beiden Alben durchschimmern. Sehr schön!
Das folgende "Nobody Knows" ist eine wunderschöne, intensive, mit feinen Streichern veredelte Megaballade, welche durch Ed's charismatische Stimme Gänsehautgarantie besitzt.
Völlig untypisch und fast schräg kommt "OK?" daher. Stellenweise leicht verzerrter, dann schneller Sprechgesang. Dazu ein wütender Text über das Fernsehen. Komm ich bislang noch nicht ganz klar mit.
Versöhnt wird man dann mit der tränentreibenden Nicht-von-dieser-Welt-Ballade "Overcome". Klavier, Streicher und diese unglaubliche Stimme von Ed, ohne die LIVE nur die Hälfte wert wäre. DAS Albumhighlight!!! Wunderschön!
"Hero Of The Day" ist ein typischer, dynamischer Rocker, der das Album gut abrundet.
Auffällig ist, dass die Songs deutlich kürzer sind als auf den vergangenen Alben und unter den 13 Song nur drei die 4-Minuten-Grenze überschreiten.
Fazit: LIVE haben es erfolgreich geschafft sich einem Face-Lifting zu unterziehen ohne dabei komplett das Gesicht zu verlieren. Die typische Dynamik und die Stimme von Ed Kowalczyk bewahren sie davor. Klasse!
Anspieltipps: Deep Enough, Flow, The Ride, Nobody Knows, Overcome
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk