LIQUID EARTH - Teufelskreis
Mehr über Liquid Earth
- Genre:
- Instrumental Rock / Stoner Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Electric Fire Records
- Release:
- 21.10.2022
- Katerfrühstück
- Vollrausch
- Filmriss
- Brettwoman
- Rosenofen
Packender und instrumentaler Heavy Rock aus den Alpen.
Was macht ein Schiffscontainer außerhalb Wiens? So richtig fällt mir keine Antwort ein, doch laut der Legende war ein solcher Container die Gründungstätte der Band LIQUID EARTH, die seit 2015 ihr Unwesen im Untergrund treibt. "Slow Grown" markierte im Jahr 2018 das Debüt des Trios, das für seine Musik komplett auf Gesang verzichtet, und vier Jahre später steht nun mit "Teufelskreis" der zweite Langdreher in den Startlöchern, der den Sound der flüssigen Erde nun in die Welt hinaustragen soll.
Aber halt: Kein Gesang und dann Kompositionen mit weit über sechs Minuten Spielzeit, kann das gut gehen? Nun, der Opener 'Katerfrühstück' lässt vermuten, dass die Rechnung aufgehen könnte, drückt selbiger doch auch ohne Gesang reichlich zwingend und packend aus den Boxen und lässt keine Langeweile aufkommen. Vor allem überzeugen mich dabei die wuchtigen Gitarrenriffs, die teilweise sogar an BLACK SABBATH angelehnt sind und die von einem mehr als soliden Rhtyhmus-Fundament unterstützt werden. 'Vollrausch' schlägt im Anschluss in eine ähnliche Kerbe, trumpft aber mit einem psychedelischen und sehr ruhigen Mittelteil auf, bevor in der zweiten Halbzeit ein tolles Gitarrensolo die Komposition abrundet und sogar ein paar HENDRIX-Vibes versprüht.
'Filmriss' geht danach dann musikalisch erst einmal ganz andere Wege, wird von einem Bass-Groove angetrieben und eröffnet, bevor sich Stoner-Rock-Gitarren dazu gesellen und den Song schließlich doch zu einem wuchtigen Brocken machen, der allerdings nie die nötige Portion Melodie vermissen lässt. 'Rosenofen' denkt den ruhigen Beginn des gerade genannten Tracks noch etwas konsequenter zu Ende und schwebt großteils in eher atmosphärischen Gefilden, bevor sich zumindest zum Abschluss ein paar Fuzz-Gitarren in das ansonsten eher getragene Klangbild mischen. So bleibt einzig 'Brettwoman' ein kleiner Ausfall, denn in seinen vierzehn Minuten kann mich der Song lange nicht so packen wie die anderen Kompositionen auf "Teufelskreis".
Unter dem Strich ist das Album trotzdem sehr packend und zeigt eindrucksvoll, dass spannende und fesselnde Musik nicht immer Gesang benötigt, um ihre Widerhaken im Gedächtnis auszuwerfen. Solltet ihr also auf einen Mix aus Stoner und Heavy Rock mit Psychedelic-Schlagseite stehen, darf ich euch das Trio aus Wien wärmstens ans Herz legen.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs