LINIE - Negative Enthusiasm
Mehr über Linie
- Genre:
- Metal / Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 24.01.2014
- Intro
- Vulgar Sequence Of Needs
- The Mover
- German Angst
- You Didn't Learn Anything
- Chewing Gum - Licked
- Chewing Gum - Sick Edit
- Bluesky
- Blue Daydreaming Blues
- Outro
Unkonventionelle Eigenproduktion mit Charme.
Mit "Negative Enthusiasm" kommt ein musikalisch interessantes Album um die Ecke - vielseitig, teils sperrig und immer weitab von ausgenudelten und ewig kopierten Riffs und Songstrukturen. Stilistisch lässt sich das kaum einordnen, es gibt wuchtige Metal-Gitarren zu hören, aber auch kraftvollen Rock und Punk-Anleihen. Mir stößt allerdings der zu dünne Gesang etwas sauer auf, z.B. verliert der richtig gute Opener 'Vulgar Sequence Of Needs' direkt nach der kraftvollen Auftaktpassage mit dem Einsatz des Gesangs einiges an seiner Griffigkeit und Prägnanz.
Selbst die instrumentalen Zwischenspiele sind interessant und kurzweilig gestaltet, da sie eben nicht nur aus einschmeichelnden Synthie- oder Akustikgitarrenklängen bestehen. Hier kommen auch Samples zum Tragen, die sich ohne Penetranz ins Klangbild einfügen (mit Ausnahme des spacigen 'Bluesky' vielleicht). Das Ganze wirkt allerdings noch ziemlich zusammengestückelt, mehr Homogenität und ein roter Faden, der sich durch die Scheibe zieht, wären da sicherlich von Vorteil gewesen. Genau genommen finden sich auf "Negative Enthusiasm" nur vier-fünf echte Songs, durch die Zwischenspiele kommt die EP aber summa summarum dennoch auf knapp eine halbe Stunde Spielzeit.
"Negative Enthusiasm" wird auch als limitierte Tape-Auflage mit aufgemöbelter Verpackung und zusätzlichen Gimmicks erscheinen. Reinhören kann man bei Bandcamp, empfehlenswert sind vor allem das wuchtige 'Vulgar Sequence Of Needs' und das treibende 'You Didn't Learn Anything'. Diese EP holpert zwar noch an der einen oder anderen Stelle, macht aber trotzdem Appetit auf mehr, denn LINIE präsentiert sich durchaus vielseitig. Einen unkonventionellen Ansatz, bei dem man schon sehr viel Eigenständiges heraushören kann, bekommt der Hörer hier serviert - das ist ein großes Kompliment für eine junge, aufstrebende Band und hier ist es auf jeden Fall angebracht.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer