LIFEND - Devihate
Mehr über Lifend
- Genre:
- Progressive Death Metal
- Label:
- Worm Hole Death / spv
- Release:
- 30.05.2008
- Purify Me
- Parasite
- Try Again (Loss)
- Silent Winds
- Fail Again (Fragments Ov Regrets)
- None
- Fail Better
- Prometheus Purpureal
Death Metal aus Italien ist eher rar – und so ganz der reinen Lehre wird hier auch nicht gefrönt
Was bleibt, wenn man dem italienischen Metal alle Schwerter klaut, die Drachen wegfliegen und kein Symphonieorchester zur Hand ist? Ich weiß es auch nicht. Aber augenscheinlich versuchen sich die Südländer dann an anderen Genres, in diesem Fall liegt uns das zweite Album von LIFEND vor. Konnte man sich beim Debüt noch auf die (nachträgliche) Hilfe von Alex Krull verlassen und das Album über Cruz Del Sur Records veröffentlichen, haben sich so ziemlich alle Vorzeichen geändert. Kleineres Label, kein Krull, und obendrein die Abkehr von weiblichem Gesang und Saxophon lassen das Zweitwerk die Tradition nicht weiterführen, sondern ihren auf dem Erstlingswerk dargebotenen Break-Goth gegen ein nicht ganz so originelles Death Metal Gewand austauschen.
Aufgrund des vorliegenden Acht-Trackers war das vielleicht nicht die glücklichste Entscheidung. Zwar mischen LIFEND ihren Death Metal mit diversen Hardcore-Einflüssen, aber den größten Originalitätspreis gewinnen sie damit nicht. Eher noch mit den häufigen klaren Passagen und dem einen oder anderen stimmigen Break, und auch mit Orchestralem wie in 'Fail Again (Fragments Ov Regret)'. Huch, war wohl doch ein Orchester da, oder zumindest ein guter Synthesizer.
Riffmäßig ist allerdings alles im grünen Bereich, und bis auf den etwas klapprigen Drumsound geht auch sonst alles in Ordnung, nur der klare Gesang von Frontbrüller Alberto Franchi erweist sich regelmäßig als unterdurchschnittlich und zieht die ruhigen Passagen herunter. Davon abgesehen dominiert schwedisch beeinflusster Death Metal von durchschnittlicher Machart, der nur durch den progressiven Faktor so sehr gewinnt, dass das Album über den Durchschnitt herausragt. Hört euch mal 'None' an, das ist wirklich ein toller Song, der zeigt, dass offensichtlich das kompositorische Können teilweise über die musikalischen Fähigkeiten hinausgeht, und mit starken Melodien, treibenden Teilen, einem atmosphärischen Keyboard und frickeligen Gitarren aufwarten kann.
Trotzdem bleibt das Alles nur selten im Ohr und ist auch nur bedingt neu, so dass es im Death Metal sicher bessere Kapellen gibt, die die Randgebiete noch origineller und versierter ausloten. "Devihate" verdient sich daher das Prädikat "ordentlich", aber zu einer unbedingten Kaufempfehlung ist es dann doch noch ein Stückchen weiter...
Anspieltipps: Try Again (Loss), None
- Redakteur:
- Frank Jaeger