LIEUTENANT - If I Kill This Thing We're All Going To Eat For A Week
Mehr über Lieutenant
- Genre:
- Alternative Pop Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Dine Alone Records / Caroline
- Release:
- 10.03.2015
- Belle Epoque
- The Place You Wanna Go
- Believe The Squalor
- Rattled
- Prepared Remarks
- Some Remove
- Sink Sand
- Artificial Limbs
- Lift The Sheet
Entspannt in den Sommer.
Ich gebe es zu. Ich habe dieses Album bei unserem Promo-Verteil-Gott nur geordert, weil ich den Titel so spannend fand. Keine Ahnung, was mich erwartete, überraschte mich gleich der erste Satz des Werbewischs der Promotions-Agentur. Nate Mendel, diesen Namen habe ich doch schon mal gehört... Glücklicherweise lieferte eben jener Wisch auch gleich die Auflösung für mein konzentriertes Grübeln. Nate Mendel, klar, der zupft doch die dünnen Bass-Saitchen bei den FOO FIGHTERS. Mit LIEUTENANT betritt der Tieftöner unerforschtes Territorium und ist gleichzeitig Hauptsongwriter, Sänger und Gitarrist seines neuen Solo-Projekts. Doch nicht nur die Rollenkonzentrierung ist neu.
Zudem erinnert nämlich keine einzige Sekunde an die erfolgreichen Chartstürmer. Stattdessen ist das Songmaterial, für das sich Joe Plummer (THE SHINS, MODEST MOUSE) hinter das Drumkit und Toshi Kasai (MELVINS, HELMET) hinter das Mischpult setzten, viel verspielter und gleichzeit viel ruhiger. Zu großen Teilen lässt sich Mendels "If I Kill This Thing..." mit dem Solo-Projekt CITY AND COLOUR seines Kollegen Dallas Green (ex-ALEXISONFIRE) vergleichen. Im Gegensatz zum Akustik-Spezi Green setzt Mendel zwar auf E-Gitarren und ein wenig mehr Instrumentarium, aber die entspannte, manchmal traurige Stimmung ähnelt sich. Da ist es umso erstaunlicher, dass dieses Debüt parallel zu den Aufnahmen zum letzten FOO FIGHTERS-Werk "Sonic Highways" entstand.
Die im heimischen Badezimmer aufgenommene Stimme klingt entzückend verhallt, alles andere ist glasklar produziert. 'Belle Epoque' und 'Some Remove' sind wunderbare Melancholiker, 'Lift The Sheets' zieht einmal schnell am Joint und das poppige 'Prepared Remarks' lässt eine luftige Sommerbrise herein. Der Dreher mit dem langen Namen endet schon nach nur neun Stücken und 38 Minuten, aber das ist ja nun nicht zu ändern. Hoffen wir darauf, dass bald erste Livedates für Europa bestätigt werden.
Anspieltipps: Belle Epoque, Lift The Sheets, Believe The Squalor
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marius Luehring