LIEBE TOD + TEUFEL - Hoffnung
Mehr über Liebe Tod + Teufel
- Genre:
- Dark Wave
- Label:
- GUNN Records/Bellaphon
- Warte
- Hoffnung
- Kleines zeichen
- Lass mich gehen
- Mary Jane
- Schneller als der Tod
- Ich flüchte
- Das Blut
- Mensch
- Schaurig schön
Dark Wave, Pop. Düster-Romantik und eine Menge Kitsch
Bei LIEBE TOD + TEUFEL sind von Anfang an eine Menge Klischees vorprogrammiert, ohne dass man hier schon ein paar Worte über den pathetischen Sound verliert, den das Duo Marqui und Dirk van Dark hier zusammengestellt hat. In den zehn Stücken ihres neuen Albums "Hoffnung" widmen sich die beiden Protagonisten grundsätzlich klassischen Gothic-Themen und kokettieren nicht selten mit gar tödlicher Lyrik, schaffen es aber größtenteils nicht, ihre bittersüßen Texte auch dementsprechend sphärisch umzusetzen.
Stattdessen klingt das Gros der Album-Tracks wie eine Raritätensammlung aus dem verschollenen Fundus der Pop-Ikone FALCO, zumal ein teil der Arrangements sich durchaus am Plastik-Pop des verstorben Österreichers orientiert. Gerade zu Beginn verliert man sich dabei in allzu kitschigen Keyboard-Arrangements, die irgendwo zwischen erschreckend leerem Elektro-Pop und stimmungarmen Dark-Wave-Noten hin und her pendeln. Erst zur Mitte des Albums wird das Ganze dann eine Spur erträglicher, die Arrangements demzufolge auch reifer. 'Schneller als der Tod' beispielsweise überzeugt mit einer ganz ordentlichen Hookline, wohingegen das langsame 'Das Blut' auch endlich mal so etwas wie Atmosphäre bietet und gerade das ersetzt, was in den vorherigen Stücken quasi kategorisch ausgeschlossen wurde.
Dennoch: Bis zur letzten Note zeigen LIEBE TOD + TEUFEL nur allzu selten, dass sie in den düsteren Welten des Musikbusiness echte Akzente setzen können. Immer wieder verschwinden die wenigen guten Ideen im Wust der pathetischen und größtenteils poppigen Klangmuster, und da auch der Gesang alles andere als mitreißend ist, geht die Lust, und somit auch die im Titel propagierte "Hoffnung", an dieser Scheibe merklich schnell flöten. Gothic-Fans sollten sich also in Acht nehmen und nicht vom verheißungsvollen lyrischen Konzept blenden lassen. Die Musik hält diesbezüglich nämlich kaum Schritt und verkommt bald zum langweiligen, teils auch aufgesetzten Trauerspiel.
Anspieltipp: Schneller als der Tod
- Redakteur:
- Björn Backes