LETHEAN - The Waters Of Death
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2018
Mehr über Lethean
- Genre:
- Epic Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Cruz Del Sur Music
- Release:
- 09.11.2018
- Idylls Of The King
- Seafarer
- In Darkness Veiled
- Time And The Gods
- Across Grey Waters
- Devouring Fire
Verwunschene Epik
Hin und wieder entdeckt man Bands und Alben, die es auch im heutigen Zeitalter der allumfassenden Informationsflut noch schaffen, eine ganz eigene Mystik zu entfalten. "The Waters Of Death" der EngländerInnen LETHEAN ist genau solch eine Platte. Details über die Band herauszufinden ist schwer, eine lange Vorgeschichte gibt es nicht und das Debüt erwischte wenigstens mich völlig unerwartet.
Diese seltene Situation wird durch die Atmosphäre des Albums gespiegelt, welches klassischen Epic Metal mit einer magisch-verwunschenen Stimmung kombiniert. Der rauhe, ungeschliffene Sound, die Riffs und das leicht ungeschlachte Drumming, all das klingt nach klassischem Epic Metal und mischt in herrlicher Weise den ungebremsten Enthusiasmus südeuropäischer Genrehelden mit den Klangfarben der NWOBHM. Darüber schwebt der weibliche Gesang und hebt ein gutes Album auf eine ganz andere, magische Ebene. Was sich zunächst wie ein Widerspruch liest, löst sich beim Hören des Openers 'Idylls Of The King' bereits zu einem ganz eigenen und eigentümlichen Gesamtbild auf. Die Faszination lässt bis zum letzten Ton dann auch nicht mehr nach. Die Melodien winden sich zielsicher durch die Songs, ohne je in platte Refrains zu münden, zu jeder Sekunde muss man sich darauf gefasst machen, vom herrlichen Gesang in eine ganz andere Ecke getragen zu werden, als man vermutet hätte und man wird das Gefühl nicht los, dass man sich in den Songs verlieren kann, wie in einem dunklen Wald. Es ist diese zerbrechliche Schönheit, unter der stets die Ahnung einer dunkleren Gefahr lauert, die LETHEAN so eindringlich klingen lässt und "The Waters Of Death" zu einem echten Ausnahmealbum macht.
Der erfahrene Musikkenner mag hier und da technische Mängel vernehmen, doch "The Waters Of Death" ist kein Album, dass man mit technischen Ohren hören sollte, es packt einen direkt bei den Emotionen, schlägt einen in seinen Bann und eh man sich's versieht, hat man wieder ein paar Stunden mit Träumen in diesen verwunschenen Klanglandschaften zugebracht.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst