LAST RESISTANCE - Tons Of Steel | Made For Kill
Mehr über Last Resistance
- Genre:
- Oldschool Death Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 04.01.2022
- Back At War
- No Escape
- Feel The Pain
- Napalm Eats Your Skin
- Burn
- Death Zone
- We Forge The Steel
- Die Under The Chains
- Left To Die
- Final Offensive
Handwerklich gut gemachter Death Metal aus Sachsen.
Als die Markneukirchener LAST RESISTANCE die Arbeiten an ihrem Zweitwerk "Tons Of Steel | Made For Kill" beendeten, dürften sie noch nicht geahnt haben, wie aktuell die thematische Aufarbeitung der Schrecken des Krieges angesichts der aktuellen Situation in der Ukraine rund um den Release der Platte sein dürfte. Nachdem sich das Debüt "Autopsy Of War" noch vornehmlich dem Ende des Zweiten Weltrkriegs widmete, stehen für die zweite Langrille die Kriege in Korea und Vietnam im Vordergrund, und auch wenn wir wahrscheinlich alle gerade genug von diesen Themen in den Nachrichten zu hören bekommen, lohnt sich das Antesten dieser Scheibe.
Musikalisch hat das Trio nämlich im Vergleich zum Debüt noch einmal ein wenig Feinschliff betrieben. So sind die grundlegenden Zutaten mit tonnenschweren Gitarrenriffs, aggressiven Growls und stoisch stampfenden Drums noch immer die gleichen, und auch die offensichtlichen musikalischen Vorbilder wie HAIL OF BULLETS oder BOLT THROWER sind weiterhin klar herauszuhören. Dennoch klingen die zehn neuen Kompositionen in allen Bereichen runder und ausgereifter als auf dem Vorgänger. So knüppelt der Opener 'Back At War' direkt druckvoll aus den Boxen und wird bei Oldschool-Death-Liebhabern und Liebhaberinnen die Nackenmuskeln ordentlich strapazieren. Noch besser gefallen mir die Sachsen allerdings dann, wenn sie ihrem brutalen Todesstahl eine ganz dezente Spur Melodie beimischen, die etwa 'No Escape', 'Burn' und 'Death Zone' sofort zu echten Highlights macht. Mein persönlicher Höhepunkt bleibt allerdings das ausladende 'We Forge The Steel', das mir gerade mit seiner bedrohlichen Atmosphäre, treibenden Gitarren und dezent episch angehauchten Melodiebögen sehr gut gefällt.
Doch bei all den positiven Aspekten gibt es auch ein paar Kritikpunkte, die nicht unerwähnt bleiben sollten. So ist einerseits die Produktion der Platte zumindest in den ersten Momenten etwas gewöhnungsbedürftig. Das Schlagzeug ist zum Beispiel blendend produziert, gegen den druckvollen Donner von Toms und Bassdrum verlieren die etwas verwaschen klingenden Gitarren aber etwas zu oft ihren Stand, und gerade in den oberen Mitten fehlt etwas die Brillanz, weshalb das Album insgesamt zu dumpf aus den Boxen dröhnt. Ebenso hätte ich mir in Sachen Tempo etwas mehr Abwechslung gewünscht, denn das Trio verharrt doch zu oft im Mid-Tempo, wobei mich zugegebenermaßen der gleiche Punkt bei vielen ähnlich gelagerten Death-Metal-Veröffentlichungen stört.
Ist also "Tons Of Steel | Made For Kill" ein Anwärter auf meine Jahrescharts? Wohl eher nicht, aber wer eine Vorliebe für knüppelharten Todesstahl hat, sollte den zweiten Release der Sachsen antesten. Zeigt die Formkurve nämlich weiter in die gleiche Richtung wie bisher, könnte hier bald eine ordentliche Death-Metal-Walze für die heimische Szene heranwachsen.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs