LAST ELEMENT, THE - Act I: Find Me In The Shadows
Mehr über Last Element, The
- Genre:
- Modern Metal / Metalcore
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Drakkar Entertainment
- Release:
- 03.05.2024
- Intro
- Wreckage
- Safe
- Ego
- Waves
- Control
- Divided
- Cut It Off
- Lost Cause (The Journey Pt. I)
- The Mountain (The Journey Pt. II)
- Bury Me (The Journey Pt. III)
- Slave
- Meant For Shadows
- The End
- Outro
Zusammenstellung von vier EPs, die in Gänze nicht aufgeht.
Die Niederländer THE LAST ELEMENT sind mit ihrer Veröffentlichungspolitik definitiv dicht am Zeitgeist unterwegs, denn bisher hat sich das im Modern Metal beheimatete Quartett primär mit digitalen EPs einen Namen gemacht. Konkret hat die Truppe aus Amsterdam vier Teile ihrer "Chapter"-Serie veröffentlicht, die nun für einen erneuten Release im Albumformat gebündelt erscheinen werden. Was in der digtialen Welt der Streamingdienste nicht unbedingt Sinn macht, bietet aber CD-Sammlern nun die Möglichkeit, die insgesamt 15 Tracks in physischer Form der heimischen Sammlung hinzuzufügen.
Musikalisch erwartet uns alle dabei ein bunter Blumenstrauß modernen Metals, der zeitweise durchaus in den tiefsten Neunzigern und bei Nu-Metal-Klassikern wie KORN oder LINKIN PARK wildert, großteils seine Inspiration aber von modernen Metallern wie SPIRITBOX oder ARCHITECTS bezieht. Garniert wird das Ganze mit einer massiven Pop-Schlagseite, die vor allem dafür sorgt, dass die Refrains sich mit massiver Geschwindigkeit in die Gehirnwindungen graben. 'Wreckage' ist damit eigentlich als erster vollwertiger Track nach dem Intro ein guter Gradmesser für das, was THE LAST ELEMENT kann. Das Riff groovt mächtig und hat durchaus den gleichen Hip-Hop-Bounce, den der Nu Metal salonfähig gemacht hat, während die Gesangsarbeit von Fronter Jasper Roelofsen eher an moderne Metalcoreler denken lässt und vor allem im klar gesungenen Refrain aus dem Bandsound als Glanzlicht heraussticht. Das melancholische 'Safe' gibt dem Fronter danach sogar noch etwas mehr Möglichkeiten zur Entfaltung, denn mit deutlich stärkerer Pop-Ausrichtung lässt die Nummer einfach mehr Platz für ausladende Gesangslinien und wird folglich direkt zum zweiten Hit-Kandidaten.
Was sich liest wie der Beginn einer durchaus begeisternden Rezension, entpuppt sich mit zunehmender Spielzeit aber doch als eher mittelprächtige Angelegenheit, denn das doch recht ähnliche Rezept, nachdem alle Tracks komponiert wurden, nutzt sich bei mir gerade im hinteren Drittel ab. Die Hooklines sind alle recht ähnlich gelagert und kaum ein Track sticht wirklich mal durch Experimente heraus, weshalb es mir auch unheimlich schwer fällt, über die Spielzeit hinweg den Fokus zu behalten. Stattdessen läuft "Act I: Find Me In The Shadows" oftmals Gefahr, nur als nette Hintegrundbeschallung wahrgenommen zu werden, weil die Nummern doch untereinander etwas austauschbar sind. Hat diese musikalische Ausrichtung aufgeteilgt auf vier EPs mit jeweils deutlich kürzerer Laufzeit und nur wenigen Tracks funktioniert, geht die Rechnung in der Zusammenstellung auf Albumdistanz zumindest für mich nicht wirklich auf. Da muss man doch etwas mehr den Spannungsbogen der gesamten Scheibe im Blick haben, damit dieses Format auch voll ausgenutzt werden kann.
So gibt es im Einzelnen an den Tracks des Silberlings auch nicht viel zu meckern, produziert THE LAST ELEMENT doch insgesamt gutklassigen, bis teils sogar hervorragenden Modern Metal, der Fans des Genres viel Freude bereiten sollte. Aber wir bewerten hier ja die Veröffentlichung in ihrer Gesamtheit, weshalb ich 2,5 Zähler abziehen muss, weil das Material eben schlicht und ergreifend nicht abwechslungsreich und vielschichtig genug ausgefallen ist, um die ausladende Trackliste entsprechend mit Leben zu füllen.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs