LANDMVRKS - Lost In The Waves
Mehr über Landmvrks
- Genre:
- Hardcore/Metalcore
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Arising Empire
- Release:
- 19.03.2021
- Lost In A Wave
- Rainfall
- Silent
- Visage
- Tired Of It All
- Say No Word
- Always
- Shoreline
- Overrated
- Paralyzed
Der Blick geht weit über den Tellerrand.
LANDMVRKS ist eine Band, die so einiges bietet. Das setzt Offenheit für unterschiedliche Stile und alle möglichen Einflüsse voraus. Das neue Album "Lost In The Waves" macht hier keine Ausnahme und komprimiert mit einer Spielzeit von gerade mal gut 30 Minuten Einflüsse sämtlicher Spielarten zu einem Release, das man nach dem ersten Durchlauf am besten gleich noch mal auflegt, um die Musik zu erfassen.
Der Opener und Titeltrack verortet die Band stilistisch schon mal im Metalcore mit tieferen Tönen der Notenskala, Breakdowns, mittelschnellen Riffs und ordentlich Groove. Vokalist Florent Salfati zeigt hier schon, dass er sämtliche Variationen der Screams und Growls beherrscht, aber auch Klargesang und Rap gehören zu seinen Stärken. Ein gesanglicher Allrounder, der allerdings nicht im Alleingang dafür sorgt, dass "Lost In The Waves" verdammt vielseitig ist.
Die beiden Gitarristen Nicolas Exposito und Paul C. Wilson zocken teilweise im GOJIRA-Style, mal nehmen sie sich komplett zurück und geben dem rhythmischen Schlagzeug-plus-Bass-Gewitter von Rudy Purkart und Kévin D'Agostino Raum zur Entfaltung. LANDMVRKS setzt Monotonie (z.B. in 'Rainfall') ebenso gekonnt ein, wie nahezu poppige Riffs ('Silent', 'Tired Of It All') und Blastbeats ('Say No Word', 'Overrated'). Bei letzterem hat man kurzzeitig das Gefühl, ein Black-Metal-Album zu hören.
In 'Visage' bekommt man etwas Rap auf Französisch geboten – Florent Salfati hat ein Nebenprojekt, in dem er dieser Leidenschaft weiter nachgeht. Klargesang bekommen wir in 'Always' – und merken schnell, dass auch dieser sich durchaus hören lassen kann!
Durch die vielen Elemente auf "Lost In The Waves' bei der kurzen Spielzeit und schnellen Wechseln zwischen Stilen und Stilmitteln ist es allerdings schwierig, sich richtig auf die Songs und das Album einzulassen. Die Reihenfolge der Titel scheint zufällig, sodass kein homogenes Klangbild entsteht und jeder Song eher für sich steht.
Will LANDMVRKS vielleicht zu viel? Die Band wirkt auf mich nicht unentschlossen – das Quintett macht auf "Lost In The Waves" eben, was es will. Ohne Rücksicht auf Verluste. Von Langeweile kann somit nicht die Rede sein, eher von einem Overload an Stilen und Mixen, auf den man sich erst mal einlassen muss.
Letztlich ist das dritte Album der Franzosen ein gelungenes Werk, das durch seinen Variantenreichtum eher spaltet statt vereinigt. Wer einen bunten Stilmix mit einem Blick weit über den Tellerrand hinaus schätzt, kann mit "Lost In The Waves" nichts falsch machen.
Anspieltipps: 'Say No Word', 'Overrated'
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Pia-Kim Schaper