LäRMATRON - Ab durch die Mitte
Mehr über Lärmatron
- Genre:
- Deutschrock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 19.12.2009
- Nitroliebe
- 30 Grad
- Mofazombie
- Lonesome Rider
- Bis ans Ende
- Wach endlich auf
- Ab durch die Mitte
Mit deutschem Schmutzrock durch die Mitte.
Die Jungs von LÄRMATRON mögen verzeihen, dass auch sie beim Terminus Deutschrock in den Kessel mit Bands wie den ONKELZ geworfen werden - der musikalische Output lässt dem Rezensenten hier keine große Wahl. Doch der Vergleich mit der Grabe getragenen Frankfurter Institution muss schließlich nicht immer schädlich sein, zumindest wenn die betreffenden Bands sich eher am musikalisch als am plakativen lyrischen Vermächtnis der Weidner-Jungs orientieren. Und das gilt für LÄRMATRON aus Oldenburg auf jeden Fall.
Die aktuelle Scheibe "Ab durch die Mitte", gleichzeitig das Debüt, bedient sich zwar auch diverser Klischees, stützt sich aber nicht alleine auf die Aussagekraft der Texte. Stattdessen bieten die Norddeutschen ein durchaus abwechslungsreiches, wenn auch sehr knapp gehaltenes Werk, das hier und dort mit einer ordentlichen Dynamik glänzt, an anderer Stelle aber sicher noch etwas mehr Power vertragen könnte. Mit dem Opener 'Nitroliebe' und dem darauf folgenden '30 Grad" hat man schonmal zwei recht energetische Tracks im Katalog, die durchaus überzeugen, wenngleich die Lyrik ein wenig Angriffsfläche bietet. Doch die guten Eindrücke bleiben nur zeitweilig bestehen, denn mit pseudo-intellektuellem Kram wie 'Lonesome Rider' und dem klischeebesetzten 'Mofazombie' hat man gleichermaßen Kompositionen im Gepäck, die man besser gar nicht erst geschultert hätte. Zu wenig raue Kraft, zu kopflastig, zu wenig Spontanität - das ist auf Dauer anstrengend.
Die Mischung sollte es letzten Endes machen, allerdings sollten sich die jungs von LÄRMATRON erst einmal im Klaren darüber sein, wohin die krachige Reise gehen soll. Qualitäten sind vorhanden, Potenzial auch, und auch in Sachen Songwriting hebt man sich ein Stückchen ab. Nun sollte die Mannschaft noch lernen, diese Fähigkeiten effizient zu nutzen und sich nicht vor lauter Verbohrtheit das eigene Grab zu schaufeln. Die ONKELZ-Nachfolge wird es dann zwar immer noch nicht, aber ein solider Platz im oberen Deutschrock-Mittelfeld ist dieser Band auf jeden Fall zuzutrauen!
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes