LADON HEADS - Steel For Fire
Mehr über Ladon Heads
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Lost Realm Records
- Release:
- 17.10.2025
- Prologue
- Stealers Of The Night
- Birth By Hellfire
- Into The Fire
- Outro The Fire
- Torture
- Born In Steel
- Master Of Sorcery
- Blood Soaked Fields
Poliertes Metall mit gotischer Verzierung.
Man unterschätze nicht die Ouvertüre. Die derartige Einleitung 'Prologue' des Debütalbums "Steel For Fire" der portugiesischen Band LADON HEADS besteht aus Keyboard-Gewaber, über dem eine sonore Stimme einige Worte spricht. Die Tasten spielen im weiteren Verlauf keine nennenswerte Rolle mehr, doch die tiefdunkle Stimme, die die älteren Semester unter uns an den Gothic Rock vergangener Tage denken lassen dürfte, ist ebenso bestimmend für die Scheibe wie der Sinn für Pathos. Das musikalische Nebeneinander von Heavy Metal und Gothic findet in dem monochromen Cover mit einer Conan-Figur ihre optische Entsprechung. Mitunter wechselt der Gesang vom Grabes-Bass auch zum Knurren mittlerer Stimmlage oder in metaltypische High-Scream-Vocals. Da mir keine Informationen über die Aufgabenverteilung in der Gruppe vorliegen, weiß ich nicht, ob hier mehrere Mitglieder singen oder es nur einen Sänger mit einer erstaunlichen Fähigkeit, die Tonlage zu wechseln, gibt.
Angekündigt wird die Band als beeinflusst durch Epic Metal, was sicher nicht völlig von der Hand zu weisen ist, aber man hört doch auch eine klare Prägung durch klassischen Metal, etwa der NWoBHM, heraus. So wird 'Stealers Of The Night' von einer cleanen Gitarre eingeleitet, profitiert von einem gut hörbaren Bass und demonstriert das Talent der Gruppe für Spannungsaufbau. In 'Birth By Hellfire' sorgt der Bass dafür, dass die tiefe Stimme nicht als die einzige Gothic-Reminiszenz erscheint. Während das spannungsgeladene 'Torture' mutmaßlich Anregungen aus dem reichen Riff-und-Lick-Fundus von IRON MAIDENs 'Hallowed Be Thy Name' gezogen hat, erinnert das pathetische 'Born In Steel' phasenweise an MANOWAR. Und über das gesamte Album hinweg sind gelungene Gitarrensoli zu hören.
Die letzten beiden Tracks sind nicht erst für "Steel For Fire" entstanden, sondern befanden sich schon 2023 auf einem Demo von LADON HEADS und lassen eine Entwicklung erkennen. Das härteste Stück 'Master Of Sorcery' weist eine leichte Tendenz zu extremen Stilrichtungen auf. Das finale 'Blood Soaked Fields' wird durch ein großes Vorspiel eingeleitet, enttäuscht dann aber durch einen eintönig leiernden Chorus, eine Schwäche, die bei vielen jungen Bands festzustellen ist, die LADON HEADS bei ihrem jüngeren Material aber nicht mehr unterlaufen ist.
Als Fazit bleibt der Eindruck eines Albums, das auf etwas überraschende Art und Weise Stilmittel verschiedener Spielarten vermischt, dabei aber in Melodie, Arrangements und Spiel zu beachtlichen Resultaten kommt. Mit nur etwa 33 Minuten bietet die Scheibe leider nur die Spieldauer einer besseren EP.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Stefan Kayser