LACRIMOSA - Angst
Mehr über Lacrimosa
- Genre:
- Gothic
- Seele In Not
- Requiem
- Lacrima Mosa
- Der Ketzer
- Der Letzte Hilfeschrei
- Tränen Der Existenzlosigkeit
Ursprünglich als simple Vertonung seiner niedergeschriebenen geistigen Ergüsse gedacht, legte Tilo Wolff anno 1991 mit seinem LACRIMOSA-Debütalbum "Angst" den Grundstein für eine bis in die Gegenwart anhaltende eindrucksvolle Karriere.
Hervorgegangen aus dem 1990er Tape "Clamor", welches lediglich die Stücke "Seele In Not" und "Requiem" enthielt, präsentiert das Album neben diesen beiden genannten Songs vier weitere düstere und schwermütige Werke, die sich textlich mit der menschlichen Psyche - Emotionen, Ängste - auseinandersetzen. Musikalisch bedient man sich dabei einerseits stark klavierbeeinflußtem Gothic, andererseits Elementen des Dark Wave. Noch relativ unbeholfen und holprig sind die ersten Gesangsversuche, was sich besonders bei "Der Letzte Hilfeschrei" niederschlägt (die ausufernden verzweifelten Schreie und Kreischer sind zudem nicht jedermanns Sache), und auch die Instrumentalisierungen klingen streckenweise dünn und unausgereift. Doch diese ganzen Mängel täuschen trotzdem nicht darüber hinweg, dass Lieder mit Potential in dieser Platte stecken: "Seele In Not" beispielsweise, mit seinen unverkennbaren Orgelklängen, gesampletem Babygekreische und Tilos dunklen, mehr vorgetragenen denn gesungenen Vocals, zieht gnadenlos in seinen Bann - bis heute ein absoluter LACRIMOSA-Klassiker. "Lacrima Mosa", ein reines Instrumentalstück, auf dem Klavier zum Besten gegeben, beweist auf ein neues das musikalische wie kompositorische Talent des damals gerade mal 18jährigen, genauso wie das abschließende "Tränen Der Existenzlosigkeit", welches traurige und deprimierte Keyboardpassagen mit sich zieht, leider aber erneut im Wiedergeben des Gesangs schwächelt - was dem Tiefgang des Stückes jedoch nichts anhaben kann.
Es braucht zugegebenermaßen einige Anläufe, bis die dargebotene Musik sich richtig im Kopf "einnistet", aber ist dies erstmal geschehen, offenbart sich, dass Seele und Aufrichtigkeit hinter diesen Noten und Texten stehen, und gerade das ist es, was bei LACRIMOSA einen solchen Reiz ausmacht.
Anspieltips: Seele In Not, Lacrima Mosa, Tränen Der Existenzlosigkeit
- Redakteur:
- Kathy Schütte