KONGH - Shadows Of The Shapeless
Mehr über Kongh
- Genre:
- Doom/Sludge/Ambient/Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Trust No One/Rough Trade
- Release:
- 15.05.2009
- Unholy Water
- Essence Asunder
- Tänk Pa Döden
- Voice Of The Below
- Shadows Of The Shapeless
Schwedentrio mit Musik, die nach feuchter Herbsterde riecht.
Mit einem klaren, hellen BLING! fängt alles an. Nur ein kurzer Augenblick der Freude, dann steigt man mit hinab in die Tiefe eines feuchten und dunklen Zwölfminüters, der einen langsam, und vergeblich an den Lehmwänden kratzend, mit nach unten zieht. Bis man dann im uralten, schlammigen und nach Organismen riechenden Grundwasser, ganz da unten und ganz seicht, abgelegt wird. Es bleibt nicht ganz eine Stunde Zeit, um noch den verschwindenden Tönen zu lauschen, die immer leiser werden. Sie begleiten einem hier im tiefen Nichts, die Nässe verjagt die Hautwärme, kein anderes Lebewesen - und sei es nur ein tumber Wurm - leistet uns noch Gesellschaft. Was wird passieren? Was ist, wenn dann Stille ist? Sie kommt, das wissen wir. Werden wir diese tausendmal erwünschte Ruhe dann überhaupt aushalten können? Auf all diese Fragen gibt uns der zweite Streich dieses schwedischen Doomgespanns wohl keine Antwort, aber es deutet in sehr eindringlicher Manier an, wie es kurz "vorher" sein könnte. An fünf Punkten jeweils beginnend sind da kleine Reisen, nie Stillstand, dabei melancholisch bis verzweifelt im Rufen, Dröhnen und Singen. Ein fein gestrickter und entspannter, fast jazziger Einstieg in 'Essence Under', bevor die Turmglocke auf einen herniederkracht. David Johansson am Mikrofon lässt den gesamten Ansatz in Richtung Sludge ragen, was den treibenden Songstrukturen gut zu Ohre steht. 'Tänk Pa Döden' als eine Art Zwischenstück, trennt ambientvoll die beiden Blöcke mit jeweils knappen 25 Minuten. Eine feste Form, die trotzdem Brüche und schwache Momente im Denken und im Umgang der Musiker mit ihrer Umwelt offenbart. Nicht aber in der Musik, denn die ist konsequent. So nebenbei hören ist nicht. KONGH braucht Zeit, Geduld und vor allem Positivismus.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben
