KNIGHTMARE - In Death's Shadow
Mehr über Knightmare
- Genre:
- Modern Power / Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Metalapolis
- Release:
- 17.04.2014
- Cazador De Hombres
- Granted Death
- False Prophets
- Apocalypse
- Knightmare
- Unity Through Chaos
- Judgment
Kopfschmerzen im australischen Todesschatten
Aus dem australischen Melbourne erreicht die europäische Metallerschaft dieser Tage durch das kleine deutsche Label Metalapolis Records das schon 2012 eingespielte Debüt der herrlich unkreativ betitelten Band KNIGHTMARE. Unter dem Namen "In Death's Shadow" vereint die vierteilige Combo siebenmal Überlängen-Metal in einer guten Stunde Spielzeit. Das ist für eine debütierende Band durchaus bemerkenswert, bleiben doch nur zwei Songs unter der Acht-Minuten-Grenze.
Bemerkenswert ist außerdem das sehr hohe Tempo, dass diese 60 Minuten Musik auszeichnet. Sehr technisch, sehr modern und vertrackt gehen die Musiker um Sänger Mickowar, der trotz seines - nun ja - interessanten Pseudonyms nicht mal ansatzweise die Klasse eine Eric Adams erreicht, zur Sache. Neben Einflüssen von DRAGONFORCE und auch BLIND GUARDIAN tritt hier eine recht offensichtlich zur Schau gestellte Vorliebe für modernes Zeugs zu Tage. Ich rede von Metalcore und anderem Gedöns (Frechheit! - TK). Glücklicherweise kann Herr Mickowar aber ordentlich singen und muss daher nicht ins Schreien übergehen.
Doch anstrengend ist die ganze Chose dann trotzdem. Die Gruppe selbst beschreibt sich als komplex, ich jedoch attestiere Melodie-Furcht, die zur Flucht in technische Gefilde führt, und die vom Promozettel angekündigte intensive Atmosphäre vermag ich leider auch nicht zu erkennen. Die meisten Songs sind absolut gleichförmig aufgebaut. Nach akustischem Intro folgt brutales Geballer, darauf dann irgendwann ein Refrain, der leider nicht hängen bleibt.
Bin ich zu streng? Vermutlich. Das sowohl vom Gesang als auch von der Komposition stark an ORDEN OGAN erinnernde 'Granted Death' weiß durchaus zu gefallen. 'Apocalypse' ist sogar ein echter Brecher, bei dem die Gitarren endlich mal interessant ausfallen und der einen echten, richtigen Refrain bietet. Und ginge das Akustik-Vorspiel zu 'False Prophets' nicht nur zehn Sekunden, es wäre vielleicht ein schönes Liedchen draus geworden. Unbedingt empfehlenswert ist zudem das abschließende elfminütige Instrumental-Stück 'Judgment', das leichte Reminiszenzen an DRAGONLAND hervorruft. Auch hier wird zwar geblastet und geballert, aber für sich allein genommen ist der Song, in dem Gitarrist und Keyboarder Luke Besley seine Fähigkeiten am Cello zeigen darf, ein echtes Sahnestück. Man kann durchaus seine Freude haben an "In Death's Shadow". Ich empfehle für den Erstkontakt allerdings ein oder zwei Kopfschmerztabletten.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Marius Luehring