KING FALCON - King Falcon
Mehr über King Falcon
- Genre:
- Alternative / Indie Rock
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Mascot Label Group
- Release:
- 27.10.2023
- Everybody's Down
- Ready Set Go
- Cadillac
- Set Me Free
- Rabbit Gets The Gun
- Soul Sucker
- Ride
- My Name Is
- Touch
- On Your Soul
- Go On
Solider und tanzbarer Indie Rock aus den USA.
Angesichts des etwas eigenartigen Artworks, das nur eine Krone auf weißem Grund zeigt, weiß ich noch nicht so recht, was ich mir musikalisch im Falle der Amerikaner KING FALCON vorstellen soll. Von Hip-Hop bis Blues wäre hier alles möglich, doch die Bandbesetzung um Frontmann, Songwriter und Gitarrist Michael Rubin, Basser James Terranova und Schlagzeuger Tom Diognardi liest sich dann schon eher wie eine klassische Rock-Formation. Die endgütlige Antwort kann aber natürlich nur das selbstbetitelte Debüt liefern, das uns ingesamt elf Kompositionen präsentiert.
Und selbige haben es durchaus in sich, kommen aber vielleicht etwas zu spät im Jahr, hätte sich der beschwingte und zumeist im tanzbaten Tempo gehaltene Rock des Trios durchaus auf einer Autofahrt an einem lauen Spätsommerabend als Soundtrack gut geschlagen. Die Parallelen zu Kollegen wie THE STROKES oder auch den frühen MANDO DIAO sind dabei durchaus nicht von der Hand zu weisen, auch wenn die Amerikaner trotz weniger Punk-Einschläge und einer Prise Garage Rock insgesamt deutlich polierter und auf Radiotauglichkeit getrimmter unterwegs sind, als die eben erwähnten Indie-Rock-Kollegen. Abgerundet wird dieser Eindruck von der sehr aufgeräumten und glatten Produktion der Scheibe, die vor allem die Stimme von Michael Rubin primär in Szene setzt und sich damit schon ein wenig am Popsound der heutigen Zeit anbiedert.
Klassischen Schmutz oder die Rotzigkeit, die vor allem das MANDO DIAO-Frühwerk kennzeichnete, suche ich jedenfalls vergeblich. Maximal die teilweise leicht fuzzigen Gitarren bringen etwas Aufregung in ein Vorstellung, die ansonsten für eine Newcomerband überraschend abgeklärt und leider auch handzahm klingt. Songs wie 'Cadillac', 'Rabbit Gets The Gun' oder 'Ready Set Go' gehen dank starkes Hooklines damit zwar gut ins Ohr und lassen mit ihren Grooves das Tanzbein zucken, verschwinden aus dem Gedächtnis aber auch ebenso schnell wieder. Das dauerhaft gleichbleibende Up-Tempo hilft dem Wiedererkennungswert der Songs auch nicht unbedingt, denn einzig 'Go On' geht etwas langsamer und getragener zu Werke, auch wenn wir hier weiterhin weit von Balladen-Gefilden entfernt sind.
So schnell wie der melodische Indie-Rock-Spuk begonnen hat, ist er dann auch schon wieder vorbei und ich bin doch etwas ratlos, was ich aus KING FALCON und dem Debüt machen soll. Einerseits ist das hier abgeklärt und handwerklich gut gemachte moderne Rockmusik, andererseits fehlt mir beim Trio aber sowohl die Bissigkeit, als auch das Gespür für die ganz großen Hits, das ähnlich gelagerte Kollegen praktisch im Dauerfeuer unter Beweis stellen. Entsprechend ist der Erstling auch ein gutes erstes Lebenszeichen, das auf mehr hoffen lässt, in der aktuellen Form in der grauen Masse des Indie Rocks aber noch untergeht.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs