KHRAGKH - Ersatz
Mehr über Khragkh
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 10.04.2017
- Supraciŭ z samim saboj!
- Jadłovy bukiet
- Šlach anihilacyi
- Impieryja-dno
- Istoty natchiennia
- Ersatz
- Crom. Lech. Mań. - Kruh. Kamień. Čalaviek
Schwerer Stoff für anspruchsvollere Black-Metal-Hörer
Es macht geradezu den Anschein, als sei die weißrussische Black-Metal-Szene nach längerer Abstinenz wieder aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht und habe sich auch wieder von einer internen Schwächephase rehabilitiert. KHRAGKH ist nicht die einzige Combo aus dem Belarus-Sektor, die sich jüngst in die Teilnehmerliste eingeschrieben hat, und angesichts des regen Betriebs, der derzeit um Minsk herum wahrzunehmen ist, wird es auch nicht die letzte Kapelle sein, die dem atmosphärischen Black Metal die Treue schwört.
Auf dem ersten vollständigen Silberling wagt sich KHRAGKH dann auch schon sehr weit in den experimentellen Bereich hinaus und nutzt die konventionelle Schule des schwarzen Metalls lediglich als Grundgerüst für das Material von "Ersatz", das vor allem zu einem späteren Verlaufspunkt noch sehr stark von depressiven und avantgardistischen Nuancen geprägt werden soll. Speziell die beiden Schlussnummern entfernen sich recht deutlich vom grimmigen Stoff, den die Weißrussen anfangs noch anbieten, und flechten sehr experimentell ausgearbeitete Ambient-Elemente ein, die von einer sonderbaren, schwer greifbaren Melancholie gezeichnet werden.
Doch schon zuvor macht sich deutlich bemerkbar, dass KHRAGKH nicht sonderlich viel von herkömmlicher Genre-Verwurstung hält. Die Arrangements sind bis auf weiteres unvorhersehbar gestaltet worden und lassen Raum für spontane, doch überraschende Wendungen, aber auch stilistisch steht die Band nicht so sehr auf das Reinheitsgebot und wildert gerne mal in den Grenzgebieten des Black Metals. Das Ergebnis ist dabei zwar nicht immer stimmig, aber dennoch ausreichend interessant, um sich weiterhin mit der Band auseinanderzusetzen. KHRAGKH verspricht ein hohes Arbeitstempo und hat binnen kürzester Zeit Resultate erzielt.
Auf der Bandcamp-Page gibt es den kompletten Stoff im kostenfreien Stream - reinhören sei daher gerade dann empfohlen, wenn man die finsteren Sounds auch mal wieder experimenteller erleben möchte.
Anspieltipps: Crom. Lech. Mań. - Kruh. Kamień. Čalaviek, Jadłovy bukiet
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes