KARELIA - Restless
Mehr über Karelia
- Genre:
- Atmospheric Metal
- Label:
- Season Of Mist
- Release:
- 25.04.2008
- Restless
- Trial
- Mirror, Mirror
- Lift Me Up
- Please Come On In
- Lovi' Wife
- Crash
- Give It Away
- From My Window
- Losing My Religio
Mäßiger sphärischer Melodic Metal mit Industrial-Schlagseite
Nein, auch wenn die flink gewählten Farben des neuen KARELIA-Albumcovers Ähnliches suggerieren und auch der Bandname seinen Ursprung im hohen Norden hat, stammt dieses Quintett nicht aus finnischen Breitengraden. Stattdessen musizieren die Jungs französischer Herkunft seit einigen Jahren mehr oder minder erfolgreich durch die Baguette-Szene, spielten unterdessen auch schon einige Alben für den Underground ein und wähnen sich nun mit lukrativem Deal endlich auf der Überholspur.
Die Realität namens "Restless" sieht jedoch leider ein wenig anders aus als die großen Hoffnungen der Westeuropäer: Der biedere Mix aus Industrial-Beats, Wave-Sythis und melodischem Power Metal hält nämlich nichts von seinen innovativen Vorzeichen und verschwindet bereiits mit den ersten Songs der neuen Scheibe jenseits des Nirwanas. Das fast schon poppige Titelstück und der sehr elektronische Nachfolger 'Trial' dokumentieren einen Fehlstart nach Maß, bevor dann die industriellen Bassschläge in 'Mirror, Mirror' wenigstens geringfügig für Atemluft sorgen. Mit dem peinlichen Cover des Dauer-Charthits 'Lift Me Up' bugsieren sich KARELIA dann aber allzu schnell wieder in Bedeutungslosigkeit, wo die Band mangels halbwegs ansprechender Ideen dann auch bis zum Ende der Scheibe bleiben soll.
Nervige Loops ('Lovin' Wife'), einschläfernde Sphären ('Give It Away') und eine weitere ziemlich schwachbrüstige Neuinterpretaion eines Radio-Dauerbrenners zieren die zweite Hälfte von "Restless" und stellen ein exkusives Scheinbild des Extremfalls auf, in dem EVANESCENCE gemeinsam mit MARILYN MANSON eine Jam-Session mit EDGUY und Konsorten treiben würden. Hört sich interessant an? Tja, auf dem Papier sicherlich, auf Konserve aber leider nicht.
KARELIA bleiben somit ein Fall für die dauerhafte Zweitklassigkeit, auch wenn sich die französische Truppe um fortschrittliche Elemente im Bandsound bemüht. Doch genauso stark wie die progressiven Einschübe sind auf "Restless" auch die Beeinträchtigungen durch die latente Orientierungslosigkeit, die beim Songwriting permanent zur Schau gestellt wird. Allgemein nennt man so etwas auch langweilig - der Begriff, der diese Scheibe insgesamt wohl auch am Besten charakterieren würde!
Anspieltipp: Mirror, Mirror, Crash
- Redakteur:
- Björn Backes