JOHN GARCIA - The Coyote Who Spoke In Tongues
Mehr über John Garcia
- Genre:
- Akustik Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Napalm Records
- Release:
- 27.01.2017
- Kylie
- Green Machine
- Give Me 250ML
- The Hollingsworth Session
- Space Cadet
- Gardenia
- El Rodeo
- Argleben II
- Court Order
Lagerfeuerromantik mit einer Stoner-Rock-Legende.
Lagerfeuerromantik ist ja eigentlich nicht unbedingt das Metier von Stoner-Rock-Legende JOHN GARCIA, trotzdem hat er sich nach seinem selbstbetitelten Solo-Debüt aus dem Jahr 2014 dazu entschlossen, die E-Gitarre beiseite zulegen und sich stattdessen an einer rein akustischen Scheibe zu versuchen. Das Ergebnis hört auf den Namen "The Coyote Who Spoke In Tongues" und zeigt den ehemaligen Fronter von so namhaften Bands wie KYUSS, VISTA CHINO und SLO BURN einmal von einer ganz anderen Seite.
Wer jetzt aber in Gedanken schon bei seinem letzen Camping-Trip angekommen ist, bei dem mal wieder einer der Anwesenden seine Gitarre gezückt und fürchterliche Coversongs zum Besten gegeben hat, der wird bereits beim Opener 'Kylie' eines besseren belehrt. Natürlich hat sich Mr. Garcia nur wegen des neuen Settings nicht in einen Hobby-Barden verwandelt, sondern überzeugt direkt von der ersten Sekunde an mit seiner eindringlicher Stimme und einer feinen Komposition, die locker mit seinen elektrifizierten Werken mithalten kann. Neben 'Kylie' gibt es auf der Scheibe auch noch drei weitere neue Tracks zu bestaunen, bei denen sich insbesondere das famose 'The Hollingsworth Session' qualitativ vom übrigen Material abhebt. Aber auch der bluesige Akustik-Rocker 'Give Me 250ML' entpuppt sich als echter Hit, während das Instrumental 'Court Order' als Rausschmeißer wenig bleibenden Eindruck hinterlässt.
Der Rest des Silberlings wird von Neuinterpretationen aus Garcias Backkatalog bestritten, wobei wenig überraschend KYUSS den größten Anteil abbekommt. So wurde aus 'Green Machine' eine beschwörerische Hymne, während 'Gardenia' hier schon fast balladeske Züge annimmt. 'El Rodeo' und 'Space Cadet' hingegen bleiben den Originalen weitestgehend treu, wobei sich vor allem erstgenannte Nummer im akustischen Gewand besonders gut schlägt. Für das letzte Make-Over hat sich John schließlich die Nummer 'Argleben' von seinem Solo-Debüt ausgesucht, die hier unter dem Titel 'Argleben II' einen musikalischen Zwilling erhält. Ganz will sich mir diese Wahl allerdings auch nach mehreren Hördurchläufen nicht erschließen, denn der Track gehört mit zum schwächsten Material auf der inzwischen drei Jahre alten Platte und kann auch im zweiten Anlauf nicht wirklich überzeugen.
Trotzdem ist "The Coyote Who Spoke In Tongues" insgesamt ein feiner Release geworden, der sowohl mit drei tollen neuen Kompositionen, als auch mit drei wirklich starken KYUSS-Interpretationen punkten kann. Auch wenn die restlichen drei Songs eher belanglos dahinplätschern, kann ich die Platte Fans der Legende aus Palm Desert ans Herz legen, wenn sie den Ex-KYUSS-Fronter auch mal von einer anderen Seite erleben wollen.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs