INSENSE - Soothing Torture
Mehr über Insense
- Genre:
- Thrash/Death Metal
- Label:
- Black Balloon
- Release:
- 23.05.2005
- Helplessness
- Making Up For Lost Time
- I, Deviant
- Gasping For Air
- Constriction
- The Forgiving Embrace
- Soothing Torture
- Clawing At The Nerve
- A Prayer For The Feeble
- Fallout
Hass in seiner reinsten Form schlägt mir mit INSENSEs "Soothing Torture" entgegen und ich muss mir nach dem INSENSE-Nackenschlag erst einmal die Rübe rejustieren, bevor ich ans Verfassen dieses Reviews gehen kann. Knüppelnder Death Metal in Verbindung mit einem kräftigen Metalcore-Einschlag, und das Ganze in unablässig blasender Form, heißt die Marschrichtung, die einen von der ersten Sekunde an ins Sperrfeuer nimmt. Die riffakzentuierte Klampfenarbeit pumpt in Verbindung mit der variablen Schlagzeugarbeit unablässig in die Magengrube und hinterlässt nach dem Genuss solcher Genregranaten wie zum Beispiel 'Making Up For Lost Time' (schnell und rau) oder 'I, Deviant' (hooklastig und moshpittauglich) einen kräftigen Magensäureüberschuss, den es auch sogleich rückwärts aus der Kehle drückt.
Dem gegenüber stehen besonnene und tief düstere Tracks wie 'The Forgiving Embrace', das mit seinem seichten Hardcore-Einschlag auch auf die letzte THE HAUNTED gepasst hätte. Die Norweger wildern in vielen Bereichen, wollen sich ums Verrecken nicht auf eine Schiene limitieren lassen und hämmern sich durch einen gewaltigen Rundumschlag, der auch teilweise recht noisig wird. Nummern wie der Titeltrack werden dadurch nicht gerade leicht verdaulich, fordern im Gegenteil die volle Aufmerksamkeit des Hörers. Allerdings ist die Schmerzgrenze irgendwann erreicht und INSENCE würden gut daran tun, auch mal etwas von den gepeinigten Seelen des Publikums abzulassen. Daran denken die Nordlichter aber nicht im Geringsten. Denn wenn es tatsächlich mal etwas ruhiger wird, schleichen sich höllische Quietschklampfen im besten SLAYER-like-Stil ein, die den Frontallappen einmal mehr quälend bearbeiten.
Die Produktion tut ihr Übriges und stampft die Anlage kalt lächelnd jenseits der Fußbodengrenze ein. Dazu kommen teilweise Blast Beats, einige alternative Elemente, jede Menge Geschrei, Growls und Grunts, spärlich eingesetzte cleane Gesänge und Doublebass, so weit das Auge reicht. Letzten Endes muss man der Band aber zum Vorwurf machen, innerhalb ihrer Möglichkeiten nicht das Maximum an Spannungsbögen herausgeholt zu haben. Denn irgendwann schleicht sich etwas die Langeweile ein, die man mit einem variableren Songwriting hätte vermeiden können.
Schlussendlich ist INSENSE mit "Soothing Torture" ein ordentlich gewalttätiger Brocken Stahl geglückt, der Fans aus dem Thrash-, Death- und Hardcore-Bereich ordentlich munden dürfte. Ich sehe allerdings noch deutliches Potenzial nach oben und bin schon jetzt gespannt darauf, was im Namen INSENSE noch alles auf uns zukommen wird. Für Anhänger besagter Genres aber durchaus interessant.
Anspieltipps: Making Up For Lost Time, Constriction, The Forgiving Embrace
- Redakteur:
- Alex Straka