INDULGENCE - Grim Times
Mehr über Indulgence
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 4.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 12.06.2024
- Grim Times
- Innocent
- Denial
- Cowards Lament
- Visions Of Eternal Torment
- Soul Of Greed
- Religion Kills
- Acheron
Keine klare Linie, keine guten Songs.
Bis in die Haarspitzen motiviert und mit reichlich Spaß in den Backen gehen die Jungs von INDULGENCE bereits in die vierte Runde - das sind dann leider auch die nennenswerten positiven Fakten zum bislang nur digital veröffentlichten frischen Album. Musikalisch ist der thrashige Heavy Rock der Niederländer nämlich bestenfalls durchschnittlich, weil er weder eine klare Linie verfolgt, noch in der Performance überzeugt und zuletzt auch mit einem relativ räudigen Sound um die Ecke kommt, dem man die internationale Konkurrenzfähigkeit leider absprechen muss.
"Grim Times" ist eine Ansammlung von beliebig aneinandergereihten Riffstrukturen, die in den Arrangements eher chaotisch wirken und den klaren Fokus vermissen lassen. Zwar gibt es hin und wieder ein paar nette Solopassagen, in denen sich die Leadgitarren auszeichnen können, doch die undurchschaubare, manchmal fragmentierte Verkettung vager Ideen entpuppt sich mit der Zeit als eine launische, manchmal auch nervige Proberaum-Show, der es nicht nur beim Songwriting an Substanz fehlt. Mit Frontmann Leo Remmezwaal steht nämlich auch eine Figur hinterm Mikro, deren raue Stimme keinen wirklich prägnanten Eindruck hinterlässt und stattdessen auf der ganzen Scheibe eine Identität sucht, die mangels entsprechender Vokalqualitäten auch nicht gefunden werden kann.
Mit 'Soul of Greed' und 'Relgion Kills' haben die Holländer zwar zwei Nummern am Start, die ein wenig Hoffnung zulassen, dass INDULGENCE vielleicht doch eines Tages noch auf den richtigen Pfad kommen wird, allerdings muss man auch hier von relativ kleinen Hoffnungsschimmern sprechen, die ohne die Betätigung vieler wichtiger Stellschrauben auch wieder im Sande versiegen werden. Wie gesagt: An Motivation, Leidenschaft und Spaß mangelt es der Truppe sicherlich nicht. Ohne wirklich ansprechendes Songmaterial ist all das aber leider nicht viel wert.
- Note:
- 4.50
- Redakteur:
- Björn Backes