INCHI - A New Departure
Mehr über Inchi
- Genre:
- Modern Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- Letter Of Introduction
- NR. 1
- Living Dead
- Gratitude
- Kashmir
- Strife
- Through You
- Everlasting Cut
Modern Metal meets Hardcore meets TOOL meets Melancholie. Mit dieser Mischung erschaffen INCHI aus dem Süden von Norwegen eine interessante Klangwelt. Während das moderne Metal-Element hier stets über den Songstrukturen schwebt, die meistens simpel gehalten sind und vor allem gut grooven, so ist der Einsatz der TOOL-Komponente dezent und zurückhaltend. Vor allem in den etwas langsameren Passagen wirkt dieser Vergleich, und wenn sich INCHI in eine leicht psychedelische Welt vergraben, kommen sogar ab und zu NEUROSIS-Elemente zum Vorschein.
Sänger Dagfinn scheint gesangstechnisch ein Allroundtalent zu sein, denn mal schweben seine Vocals clean und schmeichelweich über dem Sound, mal kreischt er fast und dann bringt er noch ganz spezielle, fast gesprochene Passagen ins Spiel. Vor allem im Song 'Living Dead' wird diese Vielfalt klar und haucht dem Song eine besondere Atmosphäre ein.
Das Geheimnis von INCHI scheint aber nicht nur in der Vielfalt des Gesangs zu liegen, sondern auch in der Dualität der Songstruktur, die sich oberflächlich gesehen eher simpel gibt, bei mehrmaligem Hören aber immer mehr Feinheiten und spannende Elemente offenbart. So findet man im Song 'Gratitude' zuerst eine einfache Melodie, einen sparsamen Einsatz der Instrumente und eine einheitliche Gesangslinie. Doch bei näherem Hinhören wird einem bewusst, wie raffiniert sich der Refrain ins Gehör frisst, wie schön ein akustischer Gitarrenpart oder diverse Gitarrenverzerrungen sich unter die simple Oberfläche mischen und wie verträumt der Song sich entwickelt.
In Songs wie 'Kashmir' kommen sogar interessante elektronische Elemente zum Vorschein und zeigen INCHI von einer völlig neuen Seite. Auch hier herrscht wieder die Gratwanderung zwischen Hardcore-Refrains und sanften, fast balladesken Passagen, die eine weitere Dualität in der Musik von INCHI zeigt. Und wenn man sich Balladen wie 'Strife' anhört, dann trotzt diese sowieso jedem vorher genannten Vergleich.
INCHI sind in 'A New Departure' auf einer spannenden Wanderung durch die Musikwelt und spinnen um ihr Genre ein wahres Netz aus originellen Ideen. Wo auf der einen Seite simple Eingängigkeit herrscht, gibt es auf der anderen Seite auch zahlreiche musikalische Feinheiten. Wo es auf der einen Seite brutalere und hardcorelastige Strukturen gibt, findet man auf der anderen Seite eine sanfte, verträumte Welt. So schwebt man gerne durch ein Album, das sich in alle Richtungen ausstreckt und sich stets neu erfindet.
Anspieltipps: Living Dead, Kashmir, Everlasting Cut
- Redakteur:
- Caroline Traitler