IM NEBEL - Vitriol
Mehr über Im Nebel
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Haarbn/Evil Distribution
- Release:
- 01.07.2008
- Intro
- Inconsistent Thoughts
- Faded Mankind
- Zeitgeist
- Unbeliever's Script
- The Journey To The Center Of I
- Exodus
Symphonischer Black Metal aus Georgien, der Genrefans gut bedient, ohne zu sehr von den Großen abzukupfern.
Ein mystisches Intro, zuerst nur mit Keyboard, dann mit hinzu tretender Leadgitarre leitet das Debütalbum dieser georgischen Band ein, und noch weiß der gespannte Hörer nicht, in welche stilistische Richtung die Reise nun gehen wird. Die Marschroute wird jedoch mit den ersten Tönen des abrupt einsetzenden Openers 'Incosistent Thoughts' offenbart, und zwar als symphonischer Black Metal mit keifendem Gesang und teils dominantem Keyboard, der jedoch auch Passagen kennt, in denen die Gitarre allein das Heft übernimmt.
Das Debütalbum der fünf Musiker aus Tiflis beschränkt sich jedoch nicht darauf, die frühen EMPEROR und Konsorten zu zitieren, sondern es bringt durchaus auch eigene Elemente mit ein, die sich etwa im sehr schönen Stück 'Faded Mankind' in Gestalt eines ruhigen Mittelstücks mit der sanft singenden Leadgitarre Michael Lenz' und dem begleitenden Keyboard Helen Chobanyans manifestieren. Hier kommen auch einige klare männliche Gesangspassagen zum Tragen, für die ebenfalls der Gitarrist mit seiner an Simen Hestnæs (BORKNAGAR, DIMMU BORGIR, ARCTURUS) erinnernden Stimme verantwortlich zeichnet, der sich hier mit Frontkeifer Vasil Doiashvili blendend ergänzt. Beim folgenden, sehr ruhig eingeleiteten 'Zeitgeist' übernimmt Michael zunächst sogar komplett das Heft, vor im zweiten Hauptteil extrem hart zu Werke gegangen wird und sich die Rhythmusgruppe um Basser Sergiy Ermolaev und Drummer Dmitry Mazmanov eindrucksvoll in Szene setzen darf.
Durch den Wechselgesang drängen sich vor allem beim sehr gelungenen 'The Unbeliever's Script' Hinweise auf DIMMU BORGIR natürlich auf, doch sind diese Parallelen sehr oberflächlich. Bei IM NEBEL haben wir es mit einer Art der Melodieführung zu tun, die sich erheblich vom Schaffen der bekannteren Bands unterscheidet. Manchmal kommen wir durch die Art des Zusammenspiels von Gitarre und sakralem bis elektronisch-sphärischem Keyboard fast schon in Ambient-Grenzbereiche, die von manchen französischen Black-Metal-Mystikern bedient werden. So erhält der Stil der Georgier eine spezielle Note, die IM NEBEL zwar keineswegs meilenweit von den bekannten Standards abhebt, aber dem passionierten Szenegänger genug Ansatzpunkte für eine differenziertere Betrachtung der Band gibt. Fans symphonischen Schwarzmetalls mit gut ausgearbeiteten Melodien und Arrangements, die sich im Schnittbereich aus den erwähnten Norwegern, SEAR BLISS und vielleicht BELENOS bewegen, sollten nicht zögern und die MySpace-Seite der Band konsultieren, auf der es einige Hörproben gibt.
Anspieltipps: Faded Mankind, Unbeliever's Script
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle