IHSAHN - After
Auch im Soundcheck: Soundcheck 01/2010
Mehr über Ihsahn
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Candlelight/Soulfood
- Release:
- 22.01.2010
- The Barren Lands
- A Grave Inversed
- After
- Frozen Lakes On Mars
- Undercurrent
- Austere
- Heavens Black Sea
- On the Shores
So verzaubernd wie ein Feuerwerk auf einem anderen Planeten.
Welches Album zog euch zuletzt die Kinnlade hinab und malte einen verträumt-entzückten Ausdruck auf euer Gesicht? Auf welcher Scheibe seid ihr das letzte Mal abgehoben in eine Welt, die nichts mit der grauen Realität zu tun hat? Welcher Silberling stellte sich als schillerende Barriere zwischen euch und die umgebende Antwort?
Für mich ist die Antwort klar: Das neueste Solo-Kunstwerk des ehemaligen EMPEROR-Masterminds! Wer noch so weit hinterher ist, in IHSAHN etwas vom alten Projekt des Norwegers aufspüren zu wollen, verpasst den Start in eine andere Welt - denn ''After'' sperrt sich gegen jeden Vergleich. Stellt euch einfach die besten Elemente aus allen Metalgenres plus Progressivität vor, auf höchstem Niveau vereint - das ist IHSAHN, und noch vieles mehr.
Wo schwarzmetallische Blasts auf Prog-Riffs treffen, um ineinander verschlungen in Atmosphäre-Tiefen zu versinken, wo verstörte Jazz-Klänge nur mit einem Saxofon bewaffnet die Dunkelheit abwehren und sich verklärte Vocals über Growling-Stacheldraht erheben und durch Gewitter in eine andere Dimension entschweben - dort ist alles möglich. IHSAHN nehmen uns auf eine Reise mit, der sich einander scheinbar fremde Elemente leichtfüßig anschließen. Das Album schwankt zwischen Aggression und Entspannung, Sehnsucht und Abweisung - und selbst in den verträumtesten Momenten wohnt der Musik eine eigenartige, kühle Beklemmung inne, als würde man von etwas völlig Fremdem berührt, eingesogen werden von einer Anderswelt, aus der es kein Zurück gibt. In der Tat: Wenn man sich tiefer mit der Musik ISAHNs beschäftigt, wird auf einmal schmerzhaft klar, wie schnöde und langweilig die restliche Musik ist, die man sonst hört.
Bei all der Finesse bleibt die Musik zurückhaltend, selbstgenügsam - wenn die Kompositionen erschlagen, dann durch ihre Emotionalität, nicht durch melodischen Pomp. Die Songs fesseln durch eine immense Wandlungsfähigkeit, wobei man jedoch nie in allzu experimentelles Gedudel abgleitet. Jedes Detail sitzt! Ich möchte gar nicht auf die Vorzüge der einzelnen Songs eingehen, jeder von ihnen ist ein Meisterwerk für sich, das auf eine ganz eigene Weise Gänsehaut erzeugt. Anhören, selbst die Wunder entdecken und sich immmer wieder verzaubern lassen. Diese Musik ist nicht von dieser Welt!
Anspieltipps: Schon lange keinen so klaren Fall von Gesamtkunstwerk gehabt.
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Regina Löwenstein