HUNDRED SUNS - The Prestaliis
Mehr über Hundred Suns
- Genre:
- Modern Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- New Damage Records
- Release:
- 11.08.2017
- The Prestaliis
- Partner-Predator
- Bedburner
- Last Apology
- December
- Fractional
- Reversal
- Hellelujah
- Infinite Winter
- Amaranthine
- The Prestaliis II
Neue Projekte bekannter Musiker - da lauern Erwartungen!
Die Musiker von HUNDRED SUNS verfügen über ausreichend Erfahrung, um ihr neues Projekt ohne große Anlaufprobleme in die Erfolgsspur zu bringen. Doch erstaunlicherweise bezieht die Band ihre Einflüsse nicht aus der eigenen musikalischen Vergangenheit, sondern schafft eine deutliche Distanz zu den Releases, die man mit DEAD AND DIVINE, NORMA JEAN und EVERY TIME I DIE eingespielt hat. Und diesen Hinweis braucht es unbedingt, da man geblendet vom Namedropping sonst schnell enttäuscht werden könnte.
Statt chaotische Crossover-Geschichten mit Core-Relevanz gibt es bei HUNDRED SUNS nämlich epischen Modern Rock mit fast schon Mainstream-kompatiblen Strukturen, einprägsamen Melodien und vergleichsweise leicht verdaulichen Arrangements. "The Prestaliis" setzt zwar nicht ausschließlich auf die Refrains, versucht aber bis zu einem gewissen Punkt mit Einprägsamkeit zu punkten und schafft erst im Anschluss Interesse für die gelegentlich etwas experimentelleren Ideen zu wecken. 'Amaranthine' zum Beispiel ist so ein Track, der mit seiner Post-Rock-Affinität jenen Blick über den Tellerrand gewährt, den sich längst nicht alle Stücke dieser Platte erlauben. Und genau das ist vielleicht auch der Punkt, an dem die Begeisterung von "The Prestaliis" ein wenig nachlässt. Denn zwangsläufig erwartet man von diesen Musikern etwas mehr als lediglich eine weitestgehend konventionelle Modern-Rock-Scheibe mit geringfügigen metallischen Einschüben. Und vielleicht erhofft man sich auch ein paar gewagtere Kontraste als diejenigen, die man vor allem in der ersten Hälfte des HUNDRED SUNS-Debüts vorfindet.
Die eigentliche Leistung der Band soll gar nicht geschmälert werden. Doch summa summarum ist "The Prestaliis" noch kein Quantensprung, sondern ein solides, nicht allzu risikofreudiges Werk, bei dem jedoch noch nicht abgeschätzt werden kann, wie sehr es sich auf Dauer abnutzt. Immerhin sind zwei Drittel des Materials aber schon mal stark genug, sich auch langfristig zu behaupten! Das ist auf jeden Fall eine brauchbare Quote.
Anspieltipps: Infinite Winter, Amaranthine
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes