HUMILIATION - Face The Disaster
Mehr über Humiliation
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 4.00
- Label:
- Nebula Productions
- Release:
- 07.11.2009
- Nuclear Imaging
- Strategy
- Fragging
- Battlefield
BOLT THROWER machen im Gebüsch ein Nickerchen.
Da kommt doch Urlaubsstimmung auf! Die vier Songs auf ''Face The Disaster'' flattern aus einem Land zu uns, das als 'typisch exotisch' gilt: Die vier Death-Metaller von HUMILIATION nennen nämlich Malaysia ihre Heimat. Und wie macht man Metal in Malaysia? Nicht anders als auch anderswo auf der Welt, denn HUMILIATION lehnen sich an die starken Schultern der gleichen Genre-Größen wie viele andere Bands auch. Nur dass von dem Biss, der Entschlossenheit und Aggression ihrer Vorbilder auf der Demo der Exoten kaum bis gar nichts zu spüren ist.
Dafür, dass es in ''Face The Disaster'' um Krieg geht (wie die eintönigen Lyrics, Aufzählungen beliebiger Kriegsbegriffe, immer wieder beweisen), lärmt die Scheibe erstaunlich harmlos, ja geradezu friedlich vor sich hin. Dschungelkämpfe, Maschinengewehrsalven aus dem Gebüsch, Explosionen? Höchstens in den gelegentlich eingestreuten Samples - ansonsten watet man eher gemählich durch den Midtempo-Sumpf oder belauert in Tarnfarben Truppen, die längst vor Frust gestorben sind. Die Instrumentalfraktion überfordert sich nicht gerade durch Leads oder knackiges Drumming, sondern musiziert lustlos durch Kopien von Kopien.
Erst zur Halbzeit wird die instrumentale Lethargie aufgelockert, als 'Fragging' (gerade, als man die Hoffnung schon aufgeben wollte) plötzlich so etwas wie Songstrukturen ausbildet. Etwas Atemberaubendes oder gar Originelles sollte man nicht erwarten - aber immerhin besser als gar nichts. Flotter beginnt auch 'Battlefield', zerfasert jedoch gegen Ende wieder und die Schüsse, die den Hörer am Schluss erlösen, passen gar nicht zu der lahmen Musik. Vielleicht sollte jemand HUMILIATION sagen, dass man im Krieg durchaus schärfere Mittel verwenden darf und sollte.
Um ein wahres Desaster zu sein, bleibt die EP zu bieder - ungefähr so aktiv wie VADER, mit Schmerzmitteln vollgepumpt. Es gibt immer noch genügend guten Death-Metal, dass auch der Genre-Freak nicht auf derart halbherzige Nachahmungen zurückgreifen muss. Da kann auch der Exotenbonus keinen Kampf für sich entscheiden - denn ein Kampf findet gar nicht statt.
Anspieltipps: eine andere Band vielleicht?
- Note:
- 4.00
- Redakteur:
- Regina Löwenstein