HORRICANE - The End's Facade
Mehr über Horricane
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Civilizations Collide
- Chromatic Zone
- The End's Facade
- The Devil Hides In The Fumes
- Aviophobic Fluid State
- Perimetr Of Hate
- Psychotic Rage
- Rain
Ein estonischer Hurrikan entwickelt sich zur Brachialwalze
Estland und Metal? Nun, Assoziationen gibt es diesbezüglich wenige, abgesehen vielleicht von den zweifelhaften Black-Metal-Schergen LOITS, die in der jüngeren Vergangenheit aber eher durch polarisierende Aussagen aufgefallen sind. Der Exotenstatus ist den Männern von HORRICANE somit sicher, wenigstens was die Herkunft betrifft. Musikalisch wiederum ist der Brachial-Metal-Bastard eher konventionell geraten und bewegt sich zielsicher zwischen experimentellen Death-Metal- Eruptionen und starightem Deathcore. GOJIRA sind der erste Aufhänger, wenngleich HORRICANE bei weitem nicht so komplexe Arrangements fahren wie die französischen Kollegen. Aber auch MESHUGGAH können hier und dort als Parallele herhalten, würden die Esten sich häufiger so technisch wie in 'Perimeter Of Hate' oder so abgefahren wie in 'Aviophobic Fluid State' präsentieren.
Im Grunde genommen setzen HORRICANE aber vorrangig auf doomigen Death Metal, gespickt mit einigen gequälten Breaks, ansonsten aber sehr konventionell dargeboten. 'Civilizations Collide' und 'Chromatic Zone' beispielsweise sind schlichte Brecher mit fiesen Grunts und noch fieseren Gitarren, in ihrer Disharmonie allerdings auch sehr wirksam. 'The Devil Hides In The Fumes' wiederum entpuppt sich als krachiges Doublebass-Gewitter nach traditionellem Strickmuster, sprich brutal, aber eben kaum revolutionär. Letzteres lässt sich allgemeinhin für den kompletten Release konstatieren, denn an sich bieten HORRICANE trotz all der gewagten Vergleichsmöglichkeiten einen ziemlich weit verbreiteten Mix. Es ist jedoch die Performance, die beeindruckt und deren quälend dargebotene Aggression zuletzt auch überzeugt, ohne dass die Esten hierfür neue Wege beschreiten müssten. Wer also auf derbe Kost steht und die Kombination aus doomigen Riffs und dreckigen Todsblei-Gitarren mag, sollte HORRICANE respektive "The End's Facade" mal eine Chance geben. Alleine schon vor dem Hintergrund, dass die Band von der Produktion bis hin zum Vertrieb alles in Eigenregie übernimmt, haben HORRICANE dies redlich verdient. Und wenn nicht deswegen, dann aber auf jeden Fall wegen des prima SAMAEL-Covers des "Passage"-Tracks 'Rain'...
Anspieltipps: Perimeter Of Hate, The End's Facade
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes