HORNS OF ANGUISH - Barriers
Mehr über Horns Of Anguish
- Genre:
- Sludge/ Doom/ Jamrock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Kampas Records
- Release:
- 19.08.2009
- Beyond The Bounds Of Life
- Barriers
- Ominous
- Scorch
- Evading Capture
- Led Astray
- A New Bred Plague
Ein teergetränkter Zweimannsegler mit der geübten Fahrt durch alle eisigen Hindernisse hindurch. Wie? Schleppend und laut natürlich!
Dieses Duo wollte keines sein. Die Schweden sind mal drei gewesen, aber im Grundgerüst sind nur noch Filip Robertsson an Mikro-Bass-Gitarre und Morgan Andersson an den Spannhäuten übrig geblieben. Erstaunen löst jedenfalls sofort angesichts dieser Personaldecke die Dichte des Sounds aus. Neben einigen (auch privaten) Rückschlägen - glauben wir mal der Labelinfo - kann die Band seit der Formierung 2004 auf zwei "private, streng limitierte" Demos verweisen. "Gemini" und "Zakka". Dann viel viel Wirbel, die Umbenennung von ursprünglich GRANDMA'S VOMIT in HORNS OF ANGUISH, ein nächstes Demo 2006, der Beschluss, zum kreativen Duett zu schrumpfen und mit "Everlasting Apathy" eine erste regulär erhältliche Platte zu schaffen. Zu dieser Zeit gehen die Jobs drauf. Das Album wird mit eigenem Herzblut promotet und gelistet, was sich am steigenden Ruf der Band bemerkbar macht.
Resultat ist im August 2008 eine beschlossene Zusammenarbeit mit dem finnischen Verlag Kampas Records. Nun, demnach offiziell "Barriers". Die rostrote, von allerlei Krakenarmen durchfasste Aufmachung des Albums fasziniert, da es die Musik sehr gut umreißt oder gar vor-beschreibt. Lavaschwer und ohne grosses Zimperlitzchen flutet die dicke Produktion die Empfindung, mit dem Eintritt in die Stücke verlassen wir das, was wir eben noch bestaunt, betrachtet oder beschimpft haben, es findet ein Tauchgang in Tiefen dunkler Unterwasserhöhlen statt, je nach Befinden tief betrübend oder auch euphorisierend.
Nachdem die eigene, schwere Kost und Last in einigen wenigen gesungenen Textzeilen dargeboten wird, rammt die Band sich und uns in eine spannende Mittelphase hinein - ein Ausflug in eine schier ausberstende Spielfreude folgt, hält den Hörer im Song, ganz wie RED SPAROWES oder ISIS es in besten Momenten vermögen. Diese Passagen sind so etwas wie die Diamanten des Albums: Tritt dieses feine Dekor nämlich zurück und wieder ein in die Phase der dicken Gitarren, so garantiert der Schreiber hier ein unweigerliches Mitzucken und den unbändigen Wunsch, diese Zweimannbatterie leibhaftig zu erhören.
Ganz wie BLACK COBRA einen in ihren wilden Soundblastbann zerren - nur alles etwas schneller, hektischer, bösartiger - vermag es diese Entdeckung, unter die positivsten Entdeckungen des Jahres vor 2010 zu schlüpfen. Ein dicker Brocken, eigentlich ganz ohne Barrieren!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben