HOPE ERODES - The Crown (EP)
Mehr über Hope Erodes
- Genre:
- Metalcore
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion / Eigenvertrieb
- Release:
- 21.11.2025
- The Crown
- As Hope Erodes
- Burning Ghosts
- Into The Void
Zwei Hits, zwei "nur" gute Songs macht insgesamt eine solide EP.
Kurz und knapp geht es im Hause HOPE ERODES zu, denn seit Gründung im Jahr 2013 hat sich die Truppe aus Antwerpen bisher primär auf EPs und Singles beschränkt. Und auch anno 2025 bleibt uns der Fünfer ein Debüt auf Albumdistanz schuldig. Denn auch "The Crown" ist erneut eine Kurzrille, die drei Singles, die über das Jahr verteilt erschienen sind, und einen frischen Track zusammen verpackt und nun nicht nur digital, sondern auch als CD erscheint.
Musikalisch haben sich die Belgier dabei dem Metalcore verschrieben, wobei man glücklicherweise die heute so angesangten Dance-Elektro-Elemente vergebens sucht. Vielmehr scheint bei HOPE ERODES noch deutlich die Melodic-Death-DNA des Genres durch, sodass der Gesamtsound sich vielleicht noch am besten mit eher alteingesessenen Metalcore-Kollegen wie KILLSWITCH ENGAGE vergleichen lässt. Dass sich das Quintett vor einer Gegenüberstellung mit so großen Namen nicht fürchten muss, zeigt dann prompt der Opener 'The Crown', der angeführt von einer großartigen Lead-Gitarre und melodischen Riffs direkt gut aus den Startblöcken kommt, um sich im in Teilen klar gesungenen Refrain zu einer kleinen Hymne aufzuschwingen, die ihren Anker im Langzeitgedächtnis auswirft.
'As Hope Erodes' macht seine Sache sogar noch etwas besser, denn auch wenn der groovig-stampfende Beginn etwas anderes vermuten lässt, wird der Song mit einem fast schon poppigen Refrain zu einem weiteren Volltreffer, der mit seinen spröden Gitarren phasenweise sogar ein wenig in Richtung-Black-Metal schielt, sich ansonsten aber durchaus auch auf dem aktuellen KILLSWITCH ENGAGE-Langdreher gut gemacht hätte. 'Burning Ghosts' setzt im Anschluss gesanglich erstmalig primär auf harsche Vocals, womit direkt ein wenig die Prägnanz des Bandsounds verloren geht. Im Kontext der EP bietet der Track allerdings eine nette und wuchtige Abwechslung, auch wenn ich ihn nicht direkt als Anspieltipp in den Vordergrund rücken würde. Anders sieht das schon bei 'Into The Void' aus, das gerade an der Gitarrenfront hymnische Qualitäten hat und nur von einer etwas holprigen Gesangsleistung bei den Klargesängen im Refrain ausgebremst wird. Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass die Nummer mit einer etwas prägnanteren Hookline auf ein gänzlich neues Niveau hätte gehoben werden können.
Insgesamt ist "The Crown" dann auch nicht der rundum gelungene Volltreffer, den sich HOPE ERODES vielleicht erhofft hat. In der ersten Halbzeit können die Belgier allerdings locker mit der Konkurrenz im Metalcore mithalten und komponieren ein paar echte Hits, dafür geht hinten raus die Luft aus und die Kompositionen sind eher nur guter Durchschnitt. Gerade bei einer EP fällt dieser Umstand allerdings natürlich doppelt schwer ins Gewicht, denn bei nur vier Tracks schmälern zwei "nur" gute Songs die Gesamtausbeute natürlich merklich. Schade, da wäre mehr drin gewesen...
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs


