HIEROPHANT - Great Mother: Holy Monster
Mehr über Hierophant
- Genre:
- Sludge-Core / Crust-Punk
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Bridge 9 / Soulfood
- Release:
- 05.04.2013
- Son Of The New Faith
- Son Of The Tongue's Prison
- Son Of Four-Hands Way
- Son Of The Carcinoma
- Son Of Egoistic Love
- Son Of Public Castration
- Son Of The Cathartic Cave
- Son Of The Black Mirror
Apokalyptisch-brachiale Kost vom Stiefel!
Ihr selbst betiteltes Debüt genoss in Underground-Kreisen einen ausgezeichneten Ruf; nun dürfen die Herrschaften von HIEROPHANT auch mit stärkerer Label-Unterstützung rechnen und mit ansehen, wie in eben jenem Underground weiterhin ein gewisser Hype um diese Italiener gemacht wird. Die zweite Scheibe soll nun klarstellen, inwiefern die Lobeshymne auf die eigenwillige Mischung aus Crust, Sludge und Doom berechtigt ist - und siehe da: ganz so außergewöhnlich ist der Stoff von "Great Mother: Holy Monster" letzten Endes auch nicht.
Doch immerhin bleiben sich die Musiker von HIEROPHANT auf ganzer Linie treu und ziehen ihr Ding mit aller Konsequenz durch. Auch die zweite Scheibe ist ein dynamisches Monster, das von allzu entschlossenen Punk-Eruptionen ebenso beherrscht wird wie vom apokalyptischen Feeling eines zähen Riffs. Die Italiener leben die Kontraste intensiv aus, erweitern sie mit wachsender Spieldauer immer krasser, bewahren aber eine durch und durch homogene Linie. Was jedoch fehlt, ist die bewusste Flucht aus dem Genre-Standard. Es ist bedrohlich, beängstigend, beklemmend, im nächsten Moment wieder rabiat und radikal, was die Band auf die Tapete malt. Aber es fehlen die magischen Momente, diese tief greifende, alles herunterziehende Stimmung, die man beispielsweise bei den Landsmännern von THE SECRET noch verspüren konnte. Und wenn man denn so will, geht das Quintett auch kein echtes Risiko ein, sondern betet viel lieber genau das herunter, was sich bereits auf dem Debüt als erfolgreich erwiesen hat.
Man will "Great Mother: Holy Monster" nun aber gar nicht schlechter machen, als die Scheibe eigentlich ist, denn im Großen und Ganzen steht HIEROPHANT mit diesem Release immer noch auf einer der Spitzenpositionen im doomig untersetzten Crust-Bereich. Aber diese Allmacht, die man den Italienern voreilig zugeschrieben hat, diese besitzen sie auf diesem Album sicherlich nicht.
Anspieltipps: Son Of Four-Hands Way, Son Of Public Castration
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes