HERTA - Crossing The Illusion
Mehr über Herta
- Genre:
- Progressive Metal / Modern Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Lifeforce Records
- Release:
- 02.05.2025
- Control
- Eyes Of Sorrow
- Monolith
- Labyrinth
- River To The Abyss
- The Path
- Incarnation
- The Snake Devours The Wolf
- Beyond The Dead
- My Demise
Vielversprechende griechische Düster-Prog-Newcomer.
Ein sperriger Start, ein erhabener Mittelteil und ein würdiges Finale - so in etwa kann man die erste Scheibe der griechischen Prog-Metaller von HERTA, losgelöst von jeglichem stilistischen Kontext, grob umschreiben. Arbeitet sich die Truppe in den ersten beiden Tracks von "Crossing The Illusion" noch durch ein technisch anspruchsvolles, Djent-affines Territorium voller plötzlicher Wendungen, schwieriger Breaks und erheblicher Aggressionen, wird das Material der neuen Scheibe im weiteren Verlauf immer leichter zugänglich. Dies nicht nur wegen der teils bombastisch inszenierten Melodien, sondern auch dank des Umstands, dass HERTA deutlich mehr Klarheit ins eigene Songwriting bringt. Elemente aus dem Black Metal halten Einzug, nicht nur wegen der Beteiligung von ROTTING CHRIST-Mastermind Sakis Tolis in 'Monolith'. Die verschachtelten Passagen werden deutlich besser aufgelöst, es kommt zu einigen Mini-Hooklines, und überhaupt ist die Balance zwischen Komplexität und straightem, offensiven Stoff viel besser ausgewogen.
Nummern wie 'Incarnation' und 'Labyrinth' überzeugen infolgedessen schon auf Anhieb, liebäugeln mit dezenten symphonischen Ingredienzien, bewahren den Modern-Metal-Ansatz währenddessen aber konsequent und steigern sich schließlich in die Nähe des Outputs der hellenischen Black-Metal-Prominenz, an deren Spitze natürlich auch ROTTING CHRIST stehen bleibt. Mit den Landsmännern verbindet HERTA am Ende des Tages weitaus mehr, als man es in den verspielten ersten Sequenzen erahnen mag.
Trotzdem ist "Crossing The Illusion" ein ziemlich schwerer Brocken, bei weitem nicht im ersten Durchgang erobert, aber dennoch schnell lieb gewonnen, weil die Überraschungseffekte bis zur letzten Note Bestand haben und sich auch in vergleichsweise räudigen Nummern wie 'The Snake Devours The Wolf' etablieren. HERTA bringt eine Menge Anspruch mit, formuliert diesen über weite Strecken äußerst aggressiv, bindet ihn aber auch in spannungsgeladene Songs ein, die mit dem reduzierten melodischen Versatz dennoch einprägsam genug bleiben, um sie sofort mit dieser Band in Verbindung zu bringen. Der Start mag erst nicht erbaulich klingen, im weiteren Verlauf demonstriert HERTA aber sehr deutlich, dass man nicht nur in der heimischen Szene deutliche Fußspuren hinterlassen kann - und sicherlich auch wird.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes