HENCE CONFETTI - Duress
Mehr über Hence Confetti
- Genre:
- Post Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Bird's Robe Records
- Release:
- 05.09.2025
- Duress
- Promise
- Shang Tsung
- The Road is Thinning
- Void
- Onslaught
Konfetti, kein Lametta.
Ich muss zugeben, dass das Debüt von HENCE CONFETTI nur bei mir im Schrank steht, weil die Band aus Australien stammt und der Nachfolger der experimentellen MISH ist. Musikalisch war die Debüt-EP irgendwo zwischen DEVIN TOWNSEND, KORN, TOOL, MASTODON und MESHUGGAH nur bedingt mein Beuteschema, zumal das Songmaterial stellenweise noch etwas wenig fokussiert war. Erst mit der Ankündigung der neuen EP "Duress" habe ich es nach zwei Jahren mal wieder hervorgekramt und mich in meiner Meinung von damals bestätigt gefühlt, auch wenn die eher atmosphärischen Songs wie 'Rorschach' oder 'Ovation' schon ein anerkennendes Nicken hervorgezaubert haben.
Kommen wir also zum neuen Werk "Duress", welches erneut eine EP ist und gleich beinahe zwanghaft in die Vollen geht. Der Titeltrack ist eine fünfminütige Abrissbirne mit fiesen Riffs, Screams, im Hintergrund agierenden Fanfaren, sphärischen Keyboards und viel Druck, Druck, Druck. Möglich, dass ihr da erst einmal geplättet vor der Anlage sitzt. Ich empfinde das gerade bei der Gitarrenarbeit dann auch mal als anstrengend, bin aber gleichzeitig fasziniert von der Wucht, mit der hier agiert wird. Damit war nach der Debüt-EP so nicht zu rechnen.
Das folgende 'Promise' erlaubt dann erst einmal etwas Zeit zum Durchatmen. Dezentes Getrommel und sanfte Gitarren leiten den Song für eine knappe Minute ein, bevor Sänger Rowland Hines einsteigt und es eine erste Dynamikanpassung gibt. Als Referenz darf hier OCEANSIZE gelten, die gerade auf "Everyone Into Position" durchaus ähnlich mit der Dynamik gespielt hat, und sogar Hines Gesang erinnert etwas an Mike Vennart. Nach etwas über vier Minuten gibt es dann sogar ein atmosphärisches Piano-Break, das den Song dann langsam zum Ende trägt. Für mich recht deutlich der Höhepunkt auf "Duress". 'Shang Tsung' setzt dann wieder eher auf die Brachialität des Openers. Auch hier screamt Hines mehr als zu singen, was ich immer etwas schade finde, weil ich sein Gesangsstimme eigentlich lieber mag, aber auch hier werden mit viel Druck keine Gefangenen gemacht. Doch wenn die Nummer dann in der Mitte plötzlich mit fast choralartigem Gesang und fiependen Gitarren überrascht, zieht man auch diesen Song locker auf die Habenseite.
Das kann man vom etwas eintönigen 'The Road Is Thinning' nicht behaupten, das zwar ziemlich brachial aus den Boxen ballert, aber sonst wenig Eindruck hinterlässt, während 'Void' genau die Leere anbietet, die der Titel verspricht. Etwas über einhundert Sekunden von fast nichts, die aber in das finale 'Onslaught' überleiten, welches durchaus den Kreis zum eröffnenden Titeltrack schließt. Ähnlich brachial, hier sogar mit Doublebass unterlegt, über den Hines mit seiner Stimme tobt. Dennoch ist die zweite Hälfte von "Duress" ein kleiner Qualitätsabfall, gerade im Vergleich zum Eröffnungsdoppel.
Unterm Strich ist "Duress" insgesamt aber eine Steigerung zur Debüt-EP und für Fans der genannten Referenzen auf jeden Fall eine Hörprobe wert. Das Debüt gibt es übrigens derzeit sehr günstig bei Just For Kicks zu erwerben, "Duress" kann man derzeit über die Bandcamp-Seite der Band ordern.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk