HELLFIRE SOCIETY - Black-OP
Mehr über Hellfire Society
- Genre:
- Industrial Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Danse Macabre (Alive)
- Release:
- 11.03.2011
- Face Down
- I Love You
- Black-OP
- The Choice
- HFS
- Once Upon A Time
- The Next Best Thing
- Burn It Away
- Too Loud
- Bad News
Wenn Punk und Industrial kulminieren
Als Industrial-Rock-Band mit leichtem Hang zu den früheren MARILYN MANSON-Releases rückt man natürlich relativ schnell in die Mainstream-Kiste. Doch im Falle der HELLFIRE SOCIETY ist dies ein großer Irrtum, da die Italiener nun wirklich nichts mit dem üblichen, abgehackten Energiepaket gemeinsam haben, welches Ende der Neunziger noch so richtig boomte. Stattdessen musizieren die Stiefel-Musiker auf einem deutlich raueren Level, bemühen zwar auch viele typische Genre-Elemente, wirken dabei aber partiell absolut grenzenlos, zumal die Industrial-Parts und die alternativen Gitarren hier noch ganz anders fusionieren als auf dem noch relativ Synthesizer-lastigen "The Angry Army".
Vielleicht haben die rockigeren Beiträge im Kult-Videogame "Rock Band" auch ihr übriges dazu getan, dass die HELLFIRE SOCIETY heuer noch mehr Wert auf einen authentischen, eigenständigen Gitarrensound legt. Zumindest wird hier eine Power gesattelt, die für den ansonsten recht unterkühlt auftretenden Sektor relativ ungewöhnlich ist. Der Crossover-Start in 'Face Down' zeugt von größeren Ambitionen, der Titelsong rockt kurz darauf auf höchstem Energielevel, und in 'HFS' schließt sich dann wieder der Kreis zum Meister des industrialisierten Schock-Rocks, nur eben dass die Italiener viel frischer klingen als eben jener im Laufe des kompletten vergangenen Jahrzehnts.
Was die Sache zuletzt auch so interessant macht, sind die warmen Klangfarben, gemixt mit einem durch und durch rockigen Ansatz, der letzten Endes nur deshalb ins Industrial-Geschehen hineinpasst, weil die Rhythmusarbeit sich hier stellenweise deutlich anpasst. Nichtsdestotrotz sind die Südeuropäer origineller als das Gros der Szene, biedern sich nirgends großartig an und bewahren sich irgendwo in der Schnittmenge zwischen Manson, KMFDM und der NEW MODEL ARMY eine viel authentischere Nische, mit der der Erfolg eigentlich vorprogrammiert sein sollte. Zumindest im Bereich der Beat-geschwängerten Modern-Rock-Noten ist diese Platte eine echte, musikalisch teilweise sehr außergewöhnliche Hausnummer!
Anspieltipps: Black-OP, The Next best Thing, Bad News
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes